Titel: | Jak. Delvau's, musikalischen Instrumentenmachers in Wardour-street, Middlesex, Verbesserungen an Harfen, worauf er sich am 24. April 1822 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 12, Jahrgang 1823, Nr. LXIX., S. 397 |
Download: | XML |
LXIX.
Jak. Delvau's, musikalischen
Instrumentenmachers in Wardour-street, Middlesex, Verbesserungen an HarfenVergl. hiemit polyt. Journal Bd. 4. S.
180. Bd. 5. S. 71. D., worauf er sich am 24. April 1822 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and
Agriculture. Nov. 1823. S. 333.
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
Delvau's Verbesserungen an Harfen.
Fig. 14.
stellt einen Durchschnitt der Harfe durch den Mittelpunct der Saͤule und des
Resonanz-Bodens derselben dar.
Fig. 15. ist
eine Ansicht von dem Ende her genommen, um die Verbesserungen an dem unteren Ende
der Saͤule zu zeigen.
Fig. 16. ist
ein Grundriß, au welchem die Saͤule und der Hals abgenommen sind, um den
untern Theil des Resonanzbodens und des Piedestales darzustellen.
Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde in allen Figuren. A ist die Saͤule der Harfe, welche an ihrem
oberen Theile, wo sie sich mit dem Halse B verbindet,
auf die gewoͤhnliche Weise verfertigt ist. Die Saͤule ist in Form
einer Roͤhre innenwendig ausgehoͤhlt, um die Leitstangen oder
Draͤhte von den Pedalen hinauf zu dem im Halse angebrachten Mechanismus zur
Hervorbringung der halben Toͤne auf die gewoͤhnliche Weise gelangen zu
lassen.
Der untere Theil der Saͤule A ist von dem Puncte
a an in zwei Arme bb in Form einer Leyer gespalten, wie Fig. 15 zeigt: man kann
uͤbrigens diesen Armen auch eine andere Gestalt geben. Die Arme bb sind unten bei e
vereinigt, so daß sie eine breite Grundlage bilden, um die Saͤule desto
besser auf dem Piedestale der Harfe D stuͤzen zu
koͤnnen, auf welchem der Theil e ruht, und
mittelst zweier schmalen hoͤlzerner Stifte, die durch die punctirten Linien
dd angedeutet sind, Fig. 15 auf seinem Plaze
erhalten wird. Diese Stifte passen in Loͤcher, welche in der oberen Oberflaͤche
des Piedestales, D, angebracht sind, wie man bey cc im Grundrisse Fig. 16 sieht. Die Basis
e der Saͤule hat ein Loch, das durch dieselbe
laͤuft, und weit genug ist. um die Leitungsstangen und Drahte durchlaufen,
und in vie oben erwaͤhnte hohle Roͤhre der Saͤule aufsteigen zu
lassen. E ist ein duͤnnes Holzstuͤk,
welches unter der Saͤule und zwischen den Armen, bb, eingefuͤhrt wird, so daß es die Leitungsstangen oder Drahte
verbirgt, aber nicht die Spannung der Saiten traͤgt, indem die Arme bb hinlaͤnglich stark sind, um die
noͤthige Spannung aller Saiten zu halten, ohne sich auf das
Mittelstuͤk E verlassen zu muͤssen. F ist der Resonanzboden, in gewoͤhnlicher Art und
Form, mit zwei Streifen harten Holzes, die in seiner Mitte zur Aufnahme kleiner
Stifte angeleimt sind, mittelst welcher die unteren Enden der Seite befertigt
werden. Der untere Theil des Resonanzbodens F sezt sich
ununterbrochen in einiger Entfernung unter die Oberflaͤche des Piedestales
D fort, wie man im Durchschnitte Fig. 14 sieht, statt daß
er sich ungefaͤhr auf der Hoͤhe der punctirten Linie oo endete, wie es bei den jezt
gewoͤhnlichen Harfen der Fall ist. Auf diese Weise erhaͤlt man eine
groͤßere Elasticitaͤt des Resonanzbodens, als er gewoͤhnlich
nicht hat, indem er sich einige Zolle unter den Stift der tiefsten Saite erstrekt,
wie S in Fig. 14 zeigt, statt bei
der Befestigung der lezten Saite aufzuhoͤren, wie bei den jezt
gewoͤhnlichen Harfen, wo der Resonanzboden bei den punctirten Linien oo aufhoͤrt. Die Holzstuͤke an dem
obersten Theile des Piedestales sind ausgehoͤhlt wie ik in Fig. 14 zeigt, so daß sie
den Resonanzboden in der Mitte nur an den beiden Kanten desselben beruͤhren,
wie ii in Fig. 16 zeigt, und daher
demselben gestatten, sich einige Zolle unter den Baßsaiten frei zu schwingen. Die
Pedale P sind gekruͤmmt oder gebogen, wie Fig. 14 zeigt,
so daß sie unter der Bodenkante des Resonanzbodens durch koͤnnen, und doch in
einer schiklichen Lage fuͤr die Fuͤße des Spielenden bleiben.
Diese Pedale koͤnnen uͤbrigens auf irgend eine schikliche Weise so
vorgerichtet werden, daß die Leitungsstangen oder Drahte durch die Saͤule zu
dem Halse der Harfe hinaufsteigen koͤnnen.