Titel: Gewisse Verbesserungen an Maschinen zum Abnehmen oder Scheren der Wolle und Haare von Fellen, auch zum Scheren von Wollen-Seiden- und anderen Zeugen und Plüschen oder Sammetgeweben; worauf Joh. Bainbridge, Kaufmann, Bread-Street, Chepside, City of London, in Folge einer von einem in den vereinigten Staaten von Nord-Amerika lebenden Fremden gemachten Mittheilung, sich am 31. Jul. 1823 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 15, Jahrgang 1824, Nr. VII., S. 44
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VII. Gewisse Verbesserungen an Maschinen zum Abnehmen oder Scheren der Wolle und Haare von Fellen, auch zum Scheren von Wollen-Seiden- und anderen Zeugen und Plüschen oder Sammetgeweben; worauf Joh. Bainbridge, Kaufmann, Bread-Street, Chepside, City of London, in Folge einer von einem in den vereinigten Staaten von Nord-Amerika lebenden Fremden gemachten Mittheilung, sich am 31. Jul. 1823 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Mai 1824 S. 229. Mit Abbildungen auf Tab. I. Bainbridge's, Verbesserungen an Maschinen zum Scheren der Wolle. Diese Verbesserungen bestehen vorzuͤglich in Anwendung eines Paares Saͤgeblaͤtter statt der gewoͤhnlichen Scheren oder schneidenden Cylinder an den Tuchscher-Maschinen. Diese Saͤgen sind in Rahmen aufgezogen: die obere Saͤge wird von einem Rade in Thaͤtigkeit gesezt, dessen Oberflaͤche uneben ist, wodurch das Saͤgeblatt eine zwar geringe, aber sehr schnelle abwechselnde, Seitenbewegung erhaͤlt, so daß die Zaͤhne desselben als eine Reihe sehr kleiner Scheren wirken. Die Zaͤhne des unteren Saͤgeblattes heben und halten die Haare des Felles oder Zeuges in kleinen Portionen empor, waͤhrend das obere Blatt sich daruͤber hinschiebt und sie abschneidet. Der Bau dieser Maschine und die Art, wie dieselbe arbeitet, erhellt aus Tab. I. Fig. 5, 6, 7. Fig. 5 stellt die Scher-Maschine von der Vorderseite dar: ein Theil der Stuͤzen derselben ist weggenommen. Fig. 6 zeigt dieselbe von oben, und, Fig. 7 im Querdurchschnitte: in allen diesen Figuren bezeichnen dieselben Buchstaben dieselben Gegenstaͤnde. aa und bb sind zwei lange cylindrische Walzen, zwischen welchen das zu scherende Fell oder der Zeug durchlaͤuft. Es wird durch Walzen, oder durch andere, in der Figur nicht dargestellte, Vorrichtungen ausgebreitet und festgehalten. Oben auf der oberen Walze a sind die Saͤgeblaͤtter, cc, angedruͤkt, welche man deutlicher im Durchschnitte in Fig. 6 sieht. Die Schneiden der beiden Saͤgeblaͤtter sind in Fig. 8, 9, und 10 theilweise in natuͤrlicher Groͤße dargestellt. Fig. 8 ist die innere Seite des Blattes mit einer schief abfallenden Kante. Fig. 9 zeigt die aͤußere Seite des Blattes: die Zaͤhne sind ungefaͤhr 1/8 Zoll lang. Die beiden Blaͤtter sind unter einem Winkel gegen einander gestellt, wie Fig. 10 weiset: das untere Blatt ist, wie Fig. 7, d, an dem Rahmen wohl befestigt; das obere schiebt sich seitwaͤrts uͤber das untere. Die beiden Blaͤtter werden mittelst Keilen oder durch eine Reihe von Schraubenbolzen, die durch kleine Fahrten in dem oberen Blatte laufen, so in ihrer winkeligen Lage gehalten, daß die schief abfallenden Schneiden der Blaͤtter sanft gegen einander wirken. Das Fell oder Stuͤk Zeug, welches geschoren werdenweden soll, kommt zwischen die Walzen, a und b, wie man bei e, e, Fig. 7, sieht. Hierauf werden die Schneiden der Blaͤtter c, die auf der oberen Walze a ruhen, auf das Fell oder auf den Zeug niedergelassen, und die Walzen werden durch die Kurbel oder durch den Handgriff, f, gedreht. Diese drehende Bewegung wird von der Spindel dieser Kurbel, f, aus den Walzen durch eine Reihe von Raͤdern, wie man in Fig. 5 und 6 sieht, mittgetheilt: diese Raͤder-Vorrichtung nimmt der Patenttraͤger jedoch nicht als seine Erfindung und als Privilegium-Recht in Anspruch. Das große Zahnrad g treibt einen Triebstok h auf der Spindel i, welche das Flugrad k fuͤhrt, und auch das Stoßrad oder Zig-Zag-Rad l. Ein Muͤzen- oder Kegelrad, m, welches sich gleichfalls noch an diesem Schafte befindet, treibt ein anderes aͤhnliches Rad, n, auf dessen verticaler Spindel sich eine Schraube ohne Ende befindet. Diese Schraube ohne Ende greift in ein anderes Zahnrad, o, ein, welches mittelst eines Triebstokes p auf seinem Schafte die Walze b treibt. An dem entgegengesezten Ende der Walze b greift ein kleines Zahnrad in ein anderes kleines Zahnrad auf der Achse der Walze a, und dadurch drehen die Walzen, a und b, sich gleichzeitig, und ziehen das Fell oder den Zeug zwischen sich durch. Das untere Saͤgeblatt, das auf die oben angegebene Weise an den Rahmen befestigt ist, gilt hier als Lieger, und das obere, welches eine Seitenbewegung hat, als Laͤufer. Die Ruͤkkehr des Blattes c wird durch eine Stange, ss, verstaͤrkt, welche durch das Gestell der Maschine laͤuft, wie man in Fig. 6 sieht. In dieser Verlaͤngerung derselben befindet sich bei r ein Einschnitt zur Aufnahme der Kante des Zig-Zag-Rades, l, welches, wie es sich dreht, mit seiner unregelmaͤßigen Kante gegen die Seiten des Einschnittes wirkt, und dadurch das obere schneidende Blatt der Saͤge eine schnell abwechselnde Seitenbewegung zu machen zwingt. Die Laͤnge des Schnittes wird durch einen sogenannten Wechsel bestimmt, durch welchen der Einschnitt nach Beduͤrfniß enger oder weiter gemacht werden kann. Auf diese Weise wird das Fell oder die Haarseite des Zeuges, woran geschoren werden soll, sobald es die Zaͤhne ergriffen haben, oben gehalten und durch die Seitenbewegungen des Laͤufers, so wie die Walzen es vorwaͤrts ziehen, geschoren. Der Patenttraͤger nimmt bloß die Saͤgeform der Schere, und die Seitenbewegung des Laͤufers durch das Zig-zag-Rad als seine Erfindung in Anspruch.

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Tafel Tab.
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Tab. I