Titel: | Hrn. Evans's Destillir-Apparat. |
Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. XX., S. 116 |
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XX.
Hrn. Evans's Destillir-Apparat.
Aus dem Mechanics' Magazine, N. 228. 5.
Jaͤnner. 1828.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Evans's Destillir-Apparat.
Das Mechanics' Magazine gibt a. a.
O. folgende kurze Nachricht von diesem Apparate (von welchem wir bereits im polyt.
Journale Bd. XXII. S. 406. eine Beschreibung
und Abbildung gegeben haben, welche von dem vorliegenden aber wesentlich abweicht),
und verspricht naͤchstens eine ausfuͤhrliche Beschreibung. Da das Mech. Mag. sein Versprechen oft lange aufspart, so
wollen wir unsern Lesern einstweilen mittheilen, was es jezt gab.
„Rechts von Fig. 26. ist eine
Kufe (die hier nicht dargestellt werden konnte), oder Faß mit der gegohrnen
Fluͤßigkeit, dem sogenannten Gut, auf einer
Ziegel-Mauer. A, ist ein
kreisfoͤrmiges Gefaͤß, oder ein Cylinder, der sich um eine hohle
Achse, C, C, dreht, in welcher das Gut
laͤuft, welches aus obigem Gefaͤße auf der Mauer dadurch mittelst
Haͤhnen nach A, gelangt. Dieses
Gefaͤß, A, wird mittelst einer Dampfmaschine
oder einer anderen Triebkraft uͤber einem Ofen umgetrieben, und in kurzer
Zeit wird der Alkohol aus demselben durch die hohle Roͤhre, C, in den Wurm oder in die Schlangenroͤhre,
B, uͤbergehen, (Hr. Evans nennt diesen Apparat den Rectificator), waͤhrend B, zugleich mit A, sich
dreht. Das Gefaͤß, welches den Rectificator, B, enthaͤlt, ist, bis auf eine gewisse Hoͤhe, mit Wasser
von einer gewissen Temperatur gefuͤllt, wodurch die groͤberen
Theile verdichtet werden, und die feineren Theile des Alkohols in das
Kuͤhlgefaͤß uͤbergehen, welches von gewoͤhnlicher
Form ist, und von da in die Vorlage. Durch die besondere Form des Rectificators
und die umdrehende Bewegung desselben kommen die groͤberen Theile, welche
in demselben zu einer tropfbaren Fluͤßigkeit verdichtet wurden, in die
Blase durch eine der archimedischen Schneke aͤhnliche Bewegung
zuruͤk. Um das Gut in der Blase zu ruͤhren, sind horizontal
hervorstehende Brettchen an den Seiten derselben angebracht, D, D, D, D, sind Lager fuͤr die hohle Achse.
E, ist eine Tragstuͤze fuͤr die
Achse und fuͤr das Rad, F, welches mit der
Dampfmaschine in Verbindung steht. G, ist das
Gefaͤß zur Aufnahme des Rectificators.
B, in Fig. 27. ist ein
Seitenaufriß des Mauerwerkes des Ofens, uͤber welchem die Blase sich
befindet. A, ist ein beweglicher Heerd auf
Raͤdern, welche in der Eisenbahn, C, laufen,
damit man das Feuer entfernen kann, wenn die Blase neugefuͤllt wird. D, ist der Griff oder Ring, an welchem der Wagen
ruͤk- oder vorwaͤrts gezogen wird. In der Naͤhe des
Gefaͤßes mit dem Gute und auf der hohlen Achse, C, ist eine kleine Luftpumpe angebracht, durch welche der Arbeiter in wenigen
Minuten mittelst einer an der hohlen Achse, C,
angebrachten Roͤhre, die beinahe bis an den Boden der Blase reicht, allen
Ruͤkstand, der nach der Destillation in der Blase bleibt, ausziehen kann.
Auf diese Weise erhaͤlt das Gut immer eine gleichfoͤrmige
Waͤrme, was bei dem bisherigen Baue der Destillir-Blase
unmoͤglich war, da der untere Theil immer mehr gehizt wurde, als der obere;
folglich brennzeliges Oehl gezeugt werden mußte. Zugleich erhaͤlt man hier
den, staͤrksten Branntwein schon bei der ersten Destillation.