Titel: Verbesserung an der Maschine zum Vor- und Ausspinnen der Schaf- und Lämmerwolle, worauf Edw. Bayliffe, Worstedspinner zu Kendal, Westmoreland („einer von den Leuten, die man Quakers nennt,“ heißt es in der Patentformel, gerade als ob Quaker nicht so gut wären, als andere ehrliche Leute) sich am 14. Jul. 1826 ein Patent geben ließ.
Fundstelle: Band 29, Jahrgang 1828, Nr. CV., S. 385
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CV. Verbesserung an der Maschine zum Vor- und Ausspinnen der Schaf- und Laͤmmerwolle, worauf Edw. Bayliffe, Worstedspinner zu Kendal, Westmoreland („einer von den Leuten, die man Quakers nennt,“ heißt es in der Patentformel, gerade als ob Quaker nicht so gut waͤren, als andere ehrliche Leute) sich am 14. Jul. 1826 ein Patent geben ließ. Aus dem London Journal of Arts. Junius 1828. S. 151. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Bayliffe's Verbesserung an der Maschine zum Vorspinnen der Schafwolle. Der Hauptzwek dieser Verbesserung ist, der Wolle ihre Elasticitaͤt zu nehmen, um dadurch die Fasern auf eine groͤßere Laͤnge gerade ausstreken, und dann zu Worsted spinnen zu koͤnnen. Die Art, wie dieses geschieht, ist 1) in der Zugmaschine ein schnell sich drehendes Rad anzubringen, das mit der vorderen Zugwalze in Beruͤhrung ist, wodurch die Wollenfasern einer bedeutenden Reibung gegen den Umfang dieses Rades ausgesezt werden, und die Elasticitaͤt und die Krause derselben durch die Hize zerstoͤrt wird; 2) in Anwendung einer beweglichen Regulirrolle, wodurch die Ausdehnung der Oberflaͤche auf dem Umfange des Rades, das auf die Wolle wirkt, nach Belieben vergroͤßert oder verkleinert werden, folglich die Wirkung nach der Natur der Wolle regulirt worden kann; 3) in Anwendung des Dampfes in einer sich drehenden Trommel, oder in einem hohlen Rade, statt des ersteren Rades, um die Wolle zu erhizen, und dadurch die Fasern bei dem Ausstreken gerader zu machen. Diese Zweke koͤnnen auf verschiedene Weise erreicht, d.h. die Maschine kann auf verschiedene Art eingerichtet werden. Fig. 13. zeigt eine dieser Arten, a, ist das Reibungsrad; b, die vordere Zugwalze, die wie gewoͤhnlich in dem Zuggestelle angebracht ist, wo dann, a, die Stelle der unteren Walze des vorderen Zugwalzenpaares vertritt, c, und, d, sind das Hintere Zugwalzenpaar, welches durch ein mit dem vorderen Walzenpaare verbundenes Raͤderwerk in Umtrieb gesezt wird, wie bei den gewoͤhnlichen Zug- oder Strekmaschinen: das vordere Walzenpaar bewegt sich bedeutend schneller, als das Hintere, und folglich wird die Wolle, waͤhrend sie durch diese Walzenpaare laͤuft, bedeutend gestrekt. e, ist eine Leitungswalze, die auf dem Umfange des großen Rades ruht. f, ist eine Spannungswalze, die die Fasern auf den Umfang des Rades, a, niederdruͤkt. Wenn man nun sezt, daß die Walzen, c, und, d, sich mit einer gegebenen Geschwindigkeit drehen, und die vordere Walze, b, viel schneller laͤuft, so wird die Wirkung davon diese seyn, daß die Fasern der Wolle, die durch diese Vorrichtung durchlaufen, zwischen, b, und, d, bedeutend ausgedehnt werden, was auch in den gewoͤhnlichen Zugmaschinen der Fall ist. Da aber das hier an dieser Maschine statt der unteren vorderen Walze angebrachte Rad, a, schneller laͤuft, als die Walze, b; so wird die Wolle, die uͤber dem oberen Theile des Umfanges desselben von, b, bis unter die Spannungswalze, f, hin ausgedehnt ist, bedeutender Reibung durch die Beruͤhrung ausgesezt, und dadurch die natuͤrliche Krause derselben zugleich mit ihrer Elasticitaͤt zerstoͤrt, wodurch dann die Zuͤge oder Baͤrtlinge zusammenhaͤngend zu der Spindel hinabgelangen, auf welcher sie zu Worsted gesponnen werden. Um nun die Streke, in welcher die Wollenfasern uͤber den Umfang des Rades, a, hin ausgebreitet werden sollen, zu verlaͤngern oder zu verkuͤrzen, ist eine Regulirrolle an der Maschine angebracht, g, die, wie man in den punctirten Linien sieht, auf ihren Zapfen in Lagern der kreisfoͤrmigen Arme sich dreht, und die Stelle der Spannungswalze, f, versieht. Diese kreisfoͤrmigen Arme drehen sich lose auf der Achse des Rades, a, und werden mittelst eines Zahnstokes und einer Kurbel (die in der Figur nicht gezeichnet sind) gehoben oder gesenkt, indem der Zahnstok in die Zaͤhne auf dem Umfange der kreise foͤrmigen Arme eingreift. Man sieht hieraus, daß wenn die kreisfoͤrmigen Arme gehoben werden, die Walze, g, ruͤkwaͤrts gefuͤhrt wird, und folglich die Fasern der Wolle auf einer laͤngeren Streke auf dem Umfange des Rades angedruͤkt werden. Durch das Herablassen der kreisfoͤrmigen Arme hingegen wird die Walze, g, vorwaͤrts gezogen, und die Wolle von einem kleineren Stuͤke des Umfanges des Rades, a, gedruͤkt, folglich einer geringeren Reibung unterworfen. Wenn Dampf zum Erhizen der Wolle angewendet werden soll, so wird das Rad, a, in Form einer hohlen Trommel gebaut, und Dampf aus einem in irgend einer bequemen Lage befindlichen Kessel durch die hohle Achse in das Innere dieser Trommel eingelassen, die auf diese Weise geheizt wird, und ihre Hize der Wolle mittheilt, welche dadurch ihre Elasticitaͤt und ihre Krause verliert.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. VII