Titel: | Maschine zum Reiben der Erdäpfel, welche in den Werkstätten des älteren Herrn Thiébaut in Paris verfertigt wird. |
Fundstelle: | Band 41, Jahrgang 1831, Nr. XXXI., S. 116 |
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XXXI.
Maschine zum Reiben der Erdaͤpfel, welche
in den Werkstaͤtten des aͤlteren Herrn Thiébaut in Paris
verfertigt wird.
Aus dem Industriel N. 2. von 1830.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Thiébaut, Maschine zum Reiben der
Erdaͤpfel.
Fig. 13. ist
ein Aufriß der Maschine, von der Seite dargestellt, wo die bewegende Kraft
angebracht ist.
Fig. 14. eine
Ansicht von Oben, nach dem horizontalen Durchschnitt X,
X.
Fig. 15. ein
vertikaler Durchschnitt nach der Linie Y, Y in Fig. 14.
Das Gestell dieser Maschine von Gußeisen ist (wie die Zeichnungen deutlich
darstellen) unten mit horizontalen Lappen oder Sohlen versehen, welche dazu bestimmt
sind, dasselbe mittelst acht Schraubenbolzen auf einem soliden Steinbloke zu
befestigen, welcher mit dem hiezu eingerichteten Mauerwerke verbunden ist.
A, ist die Scheibe, welche ihre Bewegung durch einen
Laufriemen von einer durch Pferde getriebenen Maschine erhaͤlt. Sie ist an
einer eisernen Achse B befestigt, an deren
entgegengeseztem Ende das Stirnrad c angebracht ist.
Dieses Rad greift in ein Getrieben, welches an der Achse der Raspelwalze befestigt,
diese mit sich umdreht.
E, Die Raspel- oder Reibwalze von Gußeisen,
welche an ihrem ganzen Umfange mit staͤhlernen Klingen versehen ist, in
welche Zaͤhne, nach Art der Sagen eingeschnitten sind, und welche in ihrer
Lage mittelst hoͤlzerner Keile a, a, a, a,
festgehalten werden, die man zwischen den an beiden Seiten der Walze vorstehenden
Raͤndern eintreibt.
F, Trichter oder Rumpf, in welchen man die
Erdaͤpfel wirft, welche, so wie sie gerieben werden, verschwinden.
b, eine eiserne Tafel oder Platte, welche an einer oben
befindlichen Achse aufgehaͤngt sich frei an derselben schwingen kann, und
durch eine staͤhlerne Feder o gegen die
Raspelwalze gedruͤkt wird, um die hineinfallenden Erdaͤpfel an die
Schneiden zu pressen.
d, eine horizontal liegende, auf dem Gestelle befestigte
Platte, welche in der ganzen Laͤnge des Cylinders E so ausgeschnitten ist, daß sie die Schneiden desselben fast
beruͤhrt, und nur so vielen Zwischenraum uͤbrig laͤßt, als
noͤthig ist das aus den zerriebenen Erdaͤpfeln erhaltene Muß
durchzulassen, welches uͤber das schiefe Brett G
aus der Maschine in einem hiezu bestimmten Behaͤlter faͤllt.
Die 16. Figur,
welche ein horizontaler Durchschnitt der Raspelwalze durch die Achse des Cylinders
in einem zweimal groͤßeren Maßstabe ist, zeigt an einer Seite einen der
hoͤlzernen Keile a, zwischen den Raͤndern
des Cylinders eingetrieben, und von der anderen Seite einen der dikeren Keile e, welche in gleichen Abstaͤnden am Umfange
angebracht sind, wie in der 15. Figur zu sehen
ist.
Die 17. Figur
ist eine aͤußere Ansicht des Cylinders mit seinen Schneiden, und den Keilen
a und e.
Man sieht aus diesen beiden Figuren, daß die genannten vorspringenden Raͤnder
an den Stellen, wo die diken Keile e angebracht werden,
nicht vorhanden sind, weil diese dazu bestimmt sind, das ganze System der Schneiden
zu befestigen.
Diese Maschine ist zu Trappe bei Versailles in der Staͤrkfabrik des Hrn.
Dailly vorgerichtet; sie wurde durch drei Pferde in Gang gesezt, und kann
taͤglich leicht 2700 Pfund Erdaͤpfel reiben, obwohl diese Anstalt nur
ungefaͤhr 2160 Pfund taͤglich verbraucht.
Die Geschwindigkeit der Raspelwalze oder des Cylinders betraͤgt 800
Umdrehungen in jeder Minute.