Titel: | Ueber eine Reibungs-Klauenbüchse, mittelst welcher ein Rad, welches sich ununterbrochen bewegt, mit einem abwechselnd stillstehenden Mechanismus in Verbindung gebracht werden kann. Von einem Hrn. W. S. S. |
Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. LIX., S. 351 |
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LIX.
Ueber eine Reibungs-Klauenbuͤchse,
mittelst welcher ein Rad, welches sich ununterbrochen bewegt, mit einem abwechselnd
stillstehenden Mechanismus in Verbindung gebracht werden kann. Von einem Hrn. W. S. S.
Aus dem Mechanics' Magazine N. 484. S.
105.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Ueber eine Reibungs-Klauenbuͤchse.
Man bediente sich seit einigen Jahren in einer Fabrik einer Maschine, welche
abwechselnd arbeiten und stillstehen wußte. Da die Maschine durch Zahnraͤder
getrieben werden mußte, so war man genoͤthigt das Wasserrad jedes Mal zu
stellen, so oft man die Bewegung unterbrochen haben wollte. Das Unbequeme dieses
Verfahrens fuͤhrte nach langem Hin- und Herdenken auf folgende
Vorrichtung, welche mir neu oder wenigstens nicht bekannt genug zu seyn scheint, und
welche ich daher in Kuͤrze beschreiben will.
Die Maschine wurde von einer vierekigen eisernen Stange getrieben, und die Erfindung
bestand in der Anbringung einer Vorrichtung, welche ich mit keinem besseren Namen,
als mit jenem einer Reibungs-Klauenbuͤchse (friction clutch-box) zu belegen weiß. Die eine Haͤlfte
dieser Buͤchse wurde wie gewoͤhnlich an dem einen Ende der Welle,
welche verbunden werden sollte, befestigt; und der aͤußere Umfang dieses Theiles verengerte
sich in der Laͤnge eines Zolles um beilaͤufig 1/8 Zoll, so daß
derselbe eine Art von Kegel bildete. An der anderen Haͤlfte der
Buͤchse, welche eine Art von Becher vorstellte, war ein breiter Reifen
befestigt. So wie nun dieser Becher allmaͤhlich gegen den Kegel
vorwaͤrts getrieben wurde, entstand eine Reibung, welche hinreichend war, um
die Maschine in Gang zu sezen. Zu groͤßerer Festigkeit wurden dann aber auch
zwei Bolzen, welche vorher zuruͤkgezogen waren, durch die zweite
Haͤlfte der Buͤchse gestekt. Ein Blik auf die Zeichnung wird die ganze
Einrichtung deutlicher machen.
Fig. 36. aa ist die Stange, welche bei c in zwei Theile geschnitten ist. b ist die feststehende Haͤlfte der Buͤchse mit den beiden
Zapfen oder Bolzen; c ist die andere Haͤlfte mit
dem Reifen. ee sind zwei in f eingesezte Bolzen, welche so weit durch d
gehen, daß sie in die Bolzen b eingreifen. Die Bolzen
sind uͤbrigens in der Zeichnung ausgezogen, und als außer Thaͤtigkeit
dargestellt. Man muß sich jedoch huͤten, daß f
mit seinen Bolzen nicht eher vorwaͤrts getrieben wird, als bis man dadurch
eine Bewegung erhalten hat, daß man d gegen den Kegel
trieb.
dd, so wie f kann auch
ein Loch haben, in welches man einen Hebel bringt, um die Buͤchse
vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts zu treiben. Auch koͤnnen die
Enden der Bolzen so eingenietet seyn, daß sie nicht, aus d herausgezogen werden koͤnnen; doch muß man sie, um sie
loszumachen, so zuruͤkziehen koͤnnen, daß sie mit dem Boden der
Buͤchse in einer Flaͤche liegen.