Titel: | Verbesserungen im Abdampfen und Abkühlen von Flüssigkeiten, worauf sich Charles Brandt, Maschinist am Upper Belgrave Place in der Grafschaft Middlesex, am 27. Jul. 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 66, Jahrgang 1837, Nr. XLI., S. 193 |
Download: | XML |
XLI.
Verbesserungen im Abdampfen und Abkuͤhlen
von Fluͤssigkeiten, worauf sich Charles Brandt, Maschinist am Upper Belgrave Place in der Grafschaft Middlesex, am 27. Jul.
1836 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Sept.
1837, S. 140.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Brandt's Verbesserungen im Abdampfen von
Fluͤssigkeiten.
Ich seze die Fluͤssigkeit, welche abgedampft oder abgekuͤhlt werden
soll, mittelst endloser Gewebe oder ausgedehnter mit diesen verbundenen
Oberflaͤchen, welche sich bestaͤndig durch die Fluͤssigkeit
bewegen, der natuͤrlichen oder auch einer kuͤnstlich erzeugten
Atmosphaͤre aus.
Fig. 63 zeigt
einen Bottich mit Bierwuͤrze, welche nach meiner Methode abgekuͤhlt
werden soll. Der Bottich selbst, der die heiße Wuͤrze enthaͤlt, ist
mit A, A bezeichnet. Das Gestell, welches den
Kuͤhlapparat traͤgt, sieht man bei B, B,
B. An ihm befinden sich die vier oberen hoͤlzernen Walzen C, C, C, C und auch die vier unteren Walzen D, D, D, D. An einem der in einander eingreifenden Stirnraͤder E, E, E, E bemerkt man die Kurbel F, mit der, wen man sie umtreibt, der ganze Apparat in Bewegung gesezt
wird. G, G, G, G sind vier endlose, aus hanfenem Tuche
oder einem anderen entsprechenden Materiale verfertigte Gewebe. Wenn die
Wuͤrze warm, jedoch nicht so heiß ist, daß sie einen bemerkbaren Dampf
ausstoͤßt, so wird, wenn die Kurbel nur einige Male rasch umgetrieben wird,
sich diker Dampf erheben, und die Temperatur der Wuͤrze im Bottiche
dafuͤr rasch sinken.
Handelt es sich mehr um Verduͤnstung als um Abkuͤhlung, wie z.B. bei
der Gewinnung von Kochsalz, so verfertige ich die hohlen Walzen aus Metall oder
einem anderen der Fluͤssigkeit entsprechenden Stoffe, und erhize sowohl die
unteren als die oberen Walzen mittelst Dampf, damit erstere die Fluͤssigkeit
erwaͤrmen und leztere die von dem Gewebe aufgenommene Fluͤssigkeit
verdampfen. In einem solchen Falle bringe ich mit dem endlosen Gewebe auch noch
Blaͤtter oder Brettchen in Verbindung, wie aus Fig. 64, wo jedoch nur
eine obere und eine untere Walze abgebildet ist, erhellt. Hier ist naͤmlich
G, G das endlose Gewebe, waͤhrend die mit H, H, H bezeichneten Theile duͤnne Brettchen oder
Metallbleche vorstellen, welche auf irgend eine Weise an dem Gewebe festgemacht
sind, und die man mittelst der Schnuͤre J unter
einem beliebigen Winkel stellen kann. Es wird auf diese Weise eine sehr große
Oberflaͤche der Abdampfung ausgesezt; und wenn die Operation in einer
kuͤnstlich erhizten Atmosphaͤre vorgenommen wird, so erfolgt eine sehr
rasche Verduͤnstung.