Titel: Verbesserungen an Maschinen zum Mangen, Troknen und Appretiren von Geweben, worauf sich Hugh Unsworth, Bleicher in Blackrod in der Grafschaft Lancaster, am 27. Aug. 1840 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 82, Jahrgang 1841, Nr. LVI., S. 243
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LVI. Verbesserungen an Maschinen zum Mangen, Troknen und Appretiren von Geweben, worauf sich Hugh Unsworth, Bleicher in Blackrod in der Grafschaft Lancaster, am 27. Aug. 1840 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Aug. 1841, S. 78. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Unsworth's Verbesserungen an Maschinen zum Mangen, Troknen und Appretiren von Geweben. Meine Verbesserungen bestehen erstens in der Anordnung eines Mechanismus, wodurch alle jene Operationen des Mangens, Troknens etc. der zu bleichenden Waaren in einer Maschine anstatt, wie dieß seither geschah, einzeln in verschiedenen Maschinen vorgenommen werden. Auf diese Weise gibt man dem Kattun oder anderen Fabrikaten eine höhere Vollendung und erspart bedeutend an Handarbeit. Der zweite Theil meiner Verbesserungen besteht darin, daß ich das Tuch, nachdem es einmal getroknet worden ist, wiederum theilweise durch den mangenden oder kalandernden Theil der Maschine gehen lasse, wobei das trokene Tuch mit dem feuchten Tuch in Berührung kommt, damit es auf diese Weise gedämpft werde, eine Procedur, welche gewöhnlich in einem besonderen Apparate vorgenommen wird. Meine Erfindung betrifft endlich die Anbringung eines Trokencylinders an dem gewöhnlichen Mang- oder Kalanderapparat, wodurch die Maschine das Tuch, da wo mein verbesserter Mechanismus zum Mangen allein und nicht zum Vollendungsproceß angewendet wird, auf eine wirksamere Weise zu bearbeiten im Stande ist. Fig. 32 stellt meinen verbesserten Apparat, so wie er sich zur Bearbeitung des Kattuns nach erfolgtem Bleichproceß eignet, in der Seitenansicht dar. Fig. 33 ist ein senkrechter Durchschnitt ungefähr durch die Mitte der Maschine; und Fig. 34 eine Front- oder Endansicht der Maschine. In sämmtlichen Figuren sind die correspondirenden Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet. Das Hauptgestell der Maschine a, a, b, b trägt die gewöhnlichen zum Theil metallenen, zum Theil mit Papier oder Baumwolle überzogenen Kalanderwalzen c, c, c, c, welche in den Lagern d, d, d, d ruhen; ferner einen großen, durch Dampf geheizten Cylinder e, e. Der durch die Röhre f herbeigeleitete Dampf strömt durch die Achse in den Trokencylinder. Außerdem sind für den Fall, daß die Trokenfläche des Cylinders e nicht hinreichend befunden werden sollte, zur Aushülfe noch andere mit Spannrollen h, h, h, h versehene Trokencylinder g, g, g, g vorgerichtet. Die Maschine ist ferner mit schwer belasteten Hebeln i, i und Verbindungsgelenken k, k versehen, um den Druk der Kalanderwalzen c, c zu erhöhen, und den größeren Theil der Feuchtigkeit, so wie das Tuch über die Ausbreitstangen l, l, l, l hinweg in die Maschine tritt, zu verdrängen. Auf die oberen Kalanderwalzen c, c wirkt der belastete Hebel m, welcher mit der gezahnten Hebestange in Verbindung steht. Leztere läßt sich vermittelst einer Kurbel und eines in die longitudinale Verzahnung greifenden Getriebes o, o in Bewegung sezen, und dient dazu, im nöthigen Falle die beiden oberen Walzen c, c mit Hülfe der Stangen p, p emporzuheben. Nachdem ich nun die mechanische Einrichtung des Apparates erläutert habe, will ich zur Beschreibung seiner Thätigkeit übergehen. Das feuchte Tuch wird auf einen Tisch gelegt, und von den Händen des Maschinenwärters über und unter die Ausbreitschienen l, l, l, l geleitet. Von da gelangt das Tuch zwischen die beiden Mangrollen c, c, wo es einem bedeutenden Druk unterliegt; und von hier nimmt dasselbe unmittelbar seinen Weg um den Trokencylinder e, e, auf welchem es etwa nur zum Theil getroknet wird. Nun geht das Tuch in die Höhe nach den oberen Kalanderwalzen c, c und von da über die anderen Trokencylinder g, g, g, g, worauf es in trokenem Zustande von dem untersten Trokencylinder aus wieder in die Maschine zurükkehrt. Das Tuch legt demnach den Weg durch die Kalanderwalzen c, c zum zweitenmal zurük, und erfährt durch bloße Berührung mit dem feuchten oder nicht vollständig getrokneten Tuche die Operation des Dämpfens, anstatt in einer anderen Maschine, wie dieß bisher geschah, besonders gedämpft zu werden. Das vollendete Fabricat wikelt sich auf einer Walze q auf, die durch einen um die Rollen s, s geschlungenen Riemen r oder auf eine sonst geeignete Weise in Umdrehung gesezt wird. Ich habe schließlich noch zu bemerken, daß man sich bei der in Rede stehenden Maschine anstatt der Schienen l, l auch eines gewöhnlichen Spanncylinders bedienen kann, und daß ich den ganzen Eingriff des Treibmechanismus weggelassen habe, indem seine Anordnung begreiflicher Weise von localen Verhältnissen und von der vorhandenen Triebkraft abhängt.

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