Titel: | Ueber die Relief-Landkarten der HHrn. Bauerkeller und Comp. in Paris; ein der Société d'Encouragement von Hrn. Jomard erstatteter Bericht. |
Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. LXXXIV., S. 307 |
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LXXXIV.
Ueber die Relief-Landkarten der HHrn.
Bauerkeller und Comp. in
Paris; ein der Société d'Encouragement von
Hrn. Jomard erstatteter
Bericht.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, Dec. 1842, S. 494.
Jomard, uͤber Relief-Landkarten.
Mit den Fortschritten im Studium der Geographie gelangte man auch immer mehr zur
Einsicht von der Wichtigkeit der physischen Geographie und besonders wurde das
Bedürfniß fühlbar, sich über die äußere Gestaltung des Erdballs, die Form der
Bodenoberfläche, über alle den Lauf der Flüsse bedingenden Umstände mit ihrem
Einfluß auf die Vegetation und den Akerbau, kurz, über die Erhabenheiten (das Relief) des Erdbodens Rechenschaft zu geben; hängen
doch wirklich von dieser Beschaffenheit die Fruchtbarkeit und der Reichthum einer
Gegend und die Leichtigkeit des Verkehrs ab. Ohne Kenntniß des Reliefs kann man von
einem Lande nur falsche Vorstellungen haben; während durch Zuratheziehen desselben der Ingenieur
das Wasser aufsammeln und leiten, Straßen anlegen, der Kriegsmann seine Marschroute
entwerfen und das Feld zu seinen Operationen auswählen kann. Da aber die Sprache
nicht ausreichend ist, um die unzähligen Verschiedenheiten eines wechselnden Bodens
zu beschreiben, benuzt man zu ihrer Darstellung die Karten; allein die graphischen
Hülfsmittel und die des Kupferstichs befriedigen noch bei weitem nicht alle
Anforderungen. Das Verfahren der Linien mit größerer Ansteigung und das der
Schraffirung mit zunehmender Breite der Striche sind gleich ungenügend. Die einzige
genaue Methode nach derjenigen der horizontalen
Parallelschnitte
Die horizontalen Curven waren bekannt; General Meunier empfahl ihren Gebrauch, das Ingenieur-Corps aber
hielt sich in der Praxis der Höhenangaben an die Linien mit größerer
Ansteigung und bediente sich der horizontalen Curven nur wie in Gedanken
gezogener Linien, um bei den Schraffirungen die Hand zu führen. – Der
Commandant des Geniecorps, Leclerc, empfahl und
führte, vom Kaiser unterstüzt, ausschließlich die horizontalen Curven in der
Topographie ein; die Schraffirungen, welche Linien mit größerer Ansteigung
bildeten, wurden nur für Militärkarten kleinern Maaßstabs verspart. ist die, auf die Gipfel die Ziffer der absoluten Höhe anzuschreiben,
entweder in Beziehung zu einer gegebenen horizontalen Fläche oder zur Meeresfläche;
allein der so bestimmten Punkte sind so wenige, daß sie nie eine vollständige
Vorstellung von dem Terrain geben können.
Man versuchte daher schon seit langer Zeit das Relief des Bodens durch wirkliches
Relief wieder zu geben. Diese Versuche wurden vorzüglich in der Schweiz und vorher
schon in Spanien angestellt; einer der ersten aber, denen diese Art Arbeit gelang,
war der verstorbene Ingenieur der französischen Marine, Lartigue. Um das Jahr 1780 legte er mehrere solche Karten an, indem er
sich verschiedener Substanzen und Verfahrungsweisen bediente; er stellte Gegenden,
Welttheile, wie z.B. ganz Europa, mit der Krümmung des Erdballs dar; so auch Theile
des Meers, wie den mexikanischen Meerbusen mit dem Relief des Meergrundes. Er
studirte die Abwechselungen des Bodens auf das Genaueste und es gelang ihm, sie
auszudrüken; wenige Erfinder haben es noch mit einer ersten Idee so weit gebracht;
seine Originalwerke befinden sich in der königlichen Bibliothek zu Paris.
Ebendaselbst sieht man einen Erdglobus von 4 1/2 Fuß Durchmesser, auf welchem auch
die Gebirge auf dem Meeresgrund in Relief angegeben sind; dieses Werk war von Ludwig XVI. bestellt worden und zum Unterricht des im
Jahr 1788 verstorbenen Dauphin bestimmt; es war vollkommen ausgeführt; der Kern des
Globus war sphärisch; von seiner Oberfläche erheben sich die Gebirgsketten, ziemlich nach dem System
des Philipp Buache, Mitglieds der Akademie, angeordnet.
Die Länder sind auf beweglichen Stüken dargestellt, die mittelst Schrauben auf dem
Kern befestigt sind; diese Stüke sind doppelt und liegen bei den Ländern, wo auch
die alte Geographie gezeigt werden soll, übereinander. Derselbe Fürst ließ auch
einen noch größern Globus verfertigen, von welchem man aber nicht weiß, wo er
hingekommen ist.
Kein Reisender in der Schweiz hat ohne Interesse in Luzern, Bern, Zürich, Neufchatel,
Genf u.s.f. die Karten der HHrn. Pfyffer, Müller, Gaudin
u.a. gesehen. Alle diese Werke kosteten unendlich viel Zeit und Geld; sie sind
schwer zu transportiren und können nur wenigen Personen nüzlich werdenDer französische Consul Fauvel zu Athen führte das
Relief dieser Stadt und ganz Attika's im Großen aus; diese zwar
unvollendete, aber merkwürdige Arbeit ist ebenfalls auf der königl.
Bibliothek zu Paris zu sehen.; nun ist aber hier ein ganz anderer Zwek zu verfolgen, nämlich der
allgemeine Unterricht. Deutschland, welches im Studium der Geographie obenan steht,
hat denselben verfolgt.
Im Jahr 1828 führte Hr. Kummer in Berlin unter der Leitung
des gelehrten Ritter durch neue Hülfsmittel eine Reihe
Reliefkarten aus, welche die zwei wesentlichsten Bedingungen erfüllten; erstens
waren sie sehr sorgfältig ausgeführt und zweitens war ihre Verbreitung in den
Schulen und überall möglich. Das dabei befolgte mechanische Verfahren ist nicht
bekannt; man weiß nur, daß sie von Papiermaché gemacht sind; gewiß aber ist
das Verfahren bei ihrer Vervielfältigung einfach, sicher und wohlfeil, indem die
Karten um den fünften Theil des Preises der Schweizer Reliefs in den Handel gebracht
werden. Die Berliner Karten sind genau, sie bilden eine bedeutende und sehr schöne
Sammlung; die Länder sind mit der Krümmung des Erdballs dargestellt.
Auch in andern deutschen Städten verfertigt man Reliefkarten; in Dresden, Heilbronn
und Tübingen werden von den HHrn. Schuster und Carl Rath viele Reliefkarten verfertigt, Frankfurt producirt
deren besonders viele (H. Ravenstein); große Arbeiten
sind schon vollendet und noch größere werden vorbereitet; in Frankfurt bildet sich
eine Gesellschaft, um ein großes Relief von Deutschland ausführen zu lassen. 15000
fl. werden von den Mitgliedern der Unternehmung gewidmet; die beiden Scalen sind 1:
300,000 und 1: 50,000. Ein anderer Geograph, Hr. Erbe,
gibt in Stuttgart sehr werthvolle Reliefs, eines von Palästina und eines von Europa
heraus. Es existirt in Frankfurt eine Karte von der Schweiz, welche 15 Fuß Seitenlänge hat. Hr. Sené in Genf führte eine Karte vom Simplon in Holz
aus; dieselbe hat ungefähr 9 Fuß Seitenlänge und kann als ein Meisterwerk dieser Art
hinsichtlich der Genauigkeit der Messungen, der Richtigkeit der Formen und der
schönen Arbeit angesehen werden; sie befindet sich in Frankreich. Der Verfertiger
ist jezt mit dem St. Bernhard und dem Montblanc beschäftigt.
England producirte in jüngster Zeit mehrere solche Karten; bemerkenswerth ist die vom
Denewald, einer erzreichen Gegend; der Verfertiger hatte den Einfall, die
geologischen Lager zu trennen; dieselben sind beweglich; wenn man eines nach dem
andern hinwegnimmt, gelangt man endlich auf das Urgebirge. Die Grafschaft Mayo in
Irland ließ durch Hrn. W. Bald eine gewisse Anzahl
Reliefkarten sehr sorgfältig ausführen, welche dann in Gyps abgeformt wurden zum
Gebrauch für die Künstler, welche die Karte der Grafschaft stachen.
Seit einigen Jahren hat diese Kunst große Fortschritte gemacht; sie drang auch nach
Frankreich oder kam dort vielmehr, wie schon mehrere Erfindungen, von Neuem (!) zum
Vorschein. Einer der ersten, welche die Reliefkarten beim Unterricht einzuführen
versuchten, war Hr. Sanis; er ging von den auf der
königlichen Bibliothek zu Paris seit 1830 gesammelten Kummer'schen Karten aus; er übertraf weder dieselben, noch erreichte er
sie; sein Eifer aber verdient Ermuthigung.Zwei andere Franzosen gaben seitdem Karten von Frankreich und eine kleine
Karte vom Rhonethal heraus.
Den Gegenstand meines Berichts bilden jedoch nur die Mittel der genauen und
wohlfeilen Vervielfältigung, damit gute Reliefkarten zu
sehr niederm Preise in den Handel gebracht werden können. Ich beschließe daher
hiemit diesen kurzen historischen Abriß, den man, wie ich hoffe, in Ansehung der
Wichtigkeit und des Nuzens dieses Kunstzweiges und der Entwikelung, welche ihm noch
bevorsteht, nicht am unrechten Plaze finden wird.Der Reliefplane der Städte und Häfen, welche in Frankreich schon seit sehr
langer Zeit in großem Maaßstab ausgeführt werden, wurde hier nicht erwähnt.
Sie sind sorgfältig gearbeitet, haben aber mit unserm Gegenstande nichts
gemein; man kann sie beinahe als einen reinen Luxusgegenstand oder höchstens
als Liebhaberei betrachten; sie gewähren aber keinen reellen Nuzen; denn
alles was sie enthalten, ist auf den gestochenen Planen vollständig zu
finden. Hätte man seit sechzig Jahren alles Geld und alle Zeit, welche man
auf die Verfertigung dieser kostspieligen Plane verwendete, dazu benüzt, um
mit derselben Sorgfalt geographische Reliefkarten von Frankreich zu
fertigen, so wäre hiemit dem Staate, der Verwaltung, den berathenden
Versammlungen für die öffentlichen Arbeiten, ein großer Dienst erwiesen
worden.
Es wurde im Eingang der Unzulänglichkeit des üblichen Kupferstichverfahrens, um in
den Karten die Höhe und Gestalt der Berge anzugeben, mit ein paar Worten erwähnt; es
verdienen in dieser Hinsicht die Reliefkarten entschieden den Vorzug, weil sie alle
Formen des Bodens, die relative Lage der Gebirgspässe, die Unmöglichkeit oder
Möglichkeit von einer Ebene zur andern zu gelangen, die wahren Gränzen aller Ebenen
und die relative Neigung der Abhänge mit dem Auge zu verfolgen gestatten, die
endlich eine Menge Fragen der physischen und ökonomischen Geographie mit einmal
lösen; allein man muß sich vorher über die Grundsäze ihrer Construction wohl
verständigen, wodurch man zugleich einem scheinbaren Einwurfe, welchen man
hinsichtlich des für die Höhen angenommenen Maaßstabs machen könnte, begegnet.
Jedermann weiß, wie unbedeutend die Höhe der Berge auf der Erde wäre, wenn man sie
auf einem Globus nach demselben Maaßstab darstellen würde, wie die horizontalen
Dimensionen; die kleinen Unebenheiten einer Orange z.B. treten im Verhältniß zu
ihrem Radius mehr hervor, als die höchsten Berge der Erde, die Cordilleras und der
Himelaya. Sogar bei einem viel größern Maaßstab würden die Unebenheiten zu wenig
hervortreten, wenn man nicht über ein nach der Größe des auszuführenden Gegenstandes
abzuänderndes Verhältniß übereinkäme.Zu allen Zeiten wurde eine (und zwar noch viel größere) Verschiedenheit
zweier Maaßstäbe in den von den Ingenieurs entworfenen Profilen der Straßen,
Canäle und Verbindungswege für zulässig gehalten.
Die dritte Dimension also, die Höhe, muß eine größere
Bruchzahl zum Maaßstab erhalten, als die beiden andern. Da man das wechselseitige
Verhältniß dieser Bruchzahlen kennt, so entsteht (wenn es überall genau beobachtet
wurde) kein eigentlicher Irrthum. Da ferner alle Höhen durch dieselben Coefficienten
ausgedrükt werden, so ist dadurch ihre relative Verschiedenheit genau angegeben. Die
somit vergrößerten Rampen sind auf den ersten Anblik leicht zu rectificiren.
Uebrigens muß die Differenz der Maaßstäbe vermindert werden, wenn der darzustellende
Flächenraum kleiner ist und wo man über ein hinreichendes Local zu verfügen hat,
kann man sie in manchen Fällen sogar auf Null reduciren. Nur ein Problem bleibt also
noch zu erfüllen, nämlich die wohlfeile Vervielfältigung einer genauen Verkleinerung
des Terrains.
Ich gehe nun zu den verschiedenen, von den Verfertigern von Reliefkarten befolgten
Methoden über. Man hat schon alle möglichen Substanzen angewandt: Wachs, Thon,
Papierteig, Holz, Pappe, Gyps. Im Allgemeinen haben die Verfertiger mehr als
Künstler denn als Geographen gearbeitet und sich die vorzüglichste Aufgabe,
geometrische Genauigkeit, nicht genug angelegen seyn lassen. Wo es sich aber darum
handelt, die richtigen relativen Höhen zu veranschaulichen, müssen alle willkürlichen Formen, welche
bloß einen angenehmen Anblik gewähren, streng verworfen werden. Unter allen Karten
waren vielleicht die der Grafschaft Mayo, dann die des Montblanc von Kummer und des Rheinlands in 30 Sectionen von Ravenstein, die genauesten. Ihre Verfertiger gaben sich
die Mühe, die Höhen entweder selbst durch den Barometer u.s.w. zu messen, oder sie
aus Specialwerken zu schöpfen; nach diesen Messungen befestigten sie die plastische
Substanz auf ihrem Projectionsplan und gaben ihr dann mittelst des Bossirholzes nach
den besten topographischen Studien das Detail der Form, etwa wie ein Bildhauer es
mit dem Thon nach guten Zeichnungen macht.
Es sind aber noch mehrere andere Operationen nöthig; es müssen die verschiedenen
Beschaffenheiten der Oberfläche angegeben werden, das Wasser, die Waldungen, die
angebauten Stellen. Ein anderer wichtiger Punkt sind die Namen, deren Aufschrift
wegen des Raumes, den sie einnehmen und der Stellung der Oberflächen, worauf sie
eingeschrieben werden sollen, sogar schwierig ist. Keine Reliefkarte übertrifft
hinsichtlich der Inschriften die Berliner; allein da sie von Hand geschrieben sind,
erfüllen sie die Bedingung der Wohlfeilheit nicht; in dieser Hinsicht soll man sich,
was die Vervielfältigung betrifft, vorzüglich an mechanische Mittel halten; denn
seit 60 Jahren verzögerte die Verbreitung dieser Karten bloß ihre Seltenheit, ihr
unvermeidlich hoher Preis.
Es war Zeit, daß ein neues Verfahren entdekt wurde; dieß gelang einem fleißigen,
einsichtsvollen Künstler, H. Bauerkeller, welcher von der
Société d'Encouragement schon für
seinen farbigen Hochdruk (gaufrage en couleur) belohnt
wurde.Im Jahre 1836 schon legte er in der Presse colorirte Karten vor. Dasselbe mechanische Verfahren wußte er auf die Vervielfältigung der
Reliefkarten anzuwenden, so wie er auch die Buchdrukerpresse zu den Inschriften der
Karten benuzte, indem er sich nämlich gedrukter Karten (ohne Erhabenheiten) bedient.
Aus diese Weise erhält man nicht nur die Form des Terrains, sondern auch die
Nameninschriften durch die PresseDer Druk, welchen er hervorbrachte, ist, wie er sagt, hundertmal so stark,
als der einer gewöhnlichen Presse, er erreicht bis 4 Centimeter
Erhöhung.; das Uebrige ist durch die gewöhnlichen Mittel leicht auszuführen. Durch
Hrn. Bauerkeller's Verfahren erhält man sehr dauerhafte
Blätter, während die bisher bekannten mehr oder weniger zerbrechlich sind. Wir
können nicht in das Detail seines Verfahrens eingehen; man braucht aber nur die von
ihm erst herausgegebenen Karten vom Montblanc und der ganzen Schweiz zu betrachten
und den niedrigen Preis
derselben zu berüksichtigen, um den Fortschritt zu bemessen, welchen er in dieser
Kunst herbeiführte. Durch dieses als ganz neu zu betrachtende Product der Presse
wird das Studium der Geographie sowohl befördert, als angenehmer gemacht. Hr. Bauerkeller benuzte die besten orographischen und
geodätischen Werke Frankreichs und Deutschlands zur Verfertigung seiner Karten; er
verfertigte sich zuerst ein genaues Verzeichniß der höchsten Höhen, um den verticalen Maaßstab danach zu reguliren, eben so ein
Verzeichniß der Hohen zweiten Ranges und niederern Punkte, ergänzte die
Zwischenräume und legte die großen und kleinen Thäler und Wässer nach den besten
topographischen Werken an. Ein besonders hiezu construirtes abgetheiltes Instrument
mit Stellschraube dient ihm zum Nachmessen aller dieser Höhen. Die Colorirung ist
sorgfältig und stellt die Wässer und die verschiedenen Beschaffenheiten des Bodens
genau dar. Die Lesbarkeit der Worte läßt nichts zu wünschen übrig, da sie aus der
Presse hervorgehen; die Operation des Gaufrirens benimmt dem Text nichts an seiner
Reinheit; die gedrukte Karte, welche die Grundlage des Reliefs abgibt, wird, wie
folgt, colorirt: die Wässer blau, die Waldungen grün, Städte und Landstraßen
roth.
Es erscheint jezt bei Hrn. Bauerkeller:
1) die Karte vom Montblanc, 46 Centimeter (1' 5'' französ. Maaß) breit und 34 Cent.
(1' 5''') hoch; Maaßstab 1: 400,000; Preis 12 Fr., ganz cartonnirt und gefirnißt.
(Kummer's Montblanc kostet 60–70 Fr.)
2) Das Relief der Schweiz, 68 Cent. (2' 1'') Breite und 51 Cent. (1' 6'') Höhe; Preis
25 Fr. und 20 Fr.
3) Das Relief von Europa, cartonnirt und gefirnißt, 67 Cent. Breite und 55 Cent.
Höhe; Maaßstab 1 : 7,500,000; Preis 15 Fr. und 12 Fr.
Diese Karte ist noch kaum fertig; sie wird immer mehr verbessert werden und bedarf
nur eines größeren Maaßstabes.
4) Die Karte des Rheinlandes, modellirt von Ravenstein zu
Frankfurt, in zwei Abtheilungen; Maaßstab 1 : 60,000 u.s.w.
Jeder ist noch eine flache Karte beigegeben.
Hr. Bauerkeller bereitet jezt eine Karte von Frankreich
und Belgien vor, welche in ihrer Genauigkeit alle anderen übertreffen wird. Der
Maaßstab derselben ist 1 : 2,000,000; sie ist 66 Cent. breit und 60 Cent. hoch und
kostet nur 12–15 Fr. (Die Kummer'sche kostet 80
Fr.) Es werden mehrere andere nachfolgen, wie die von Deutschland, England etc.
Besonders nüzlich werden die Reliefkarten beim Anlegen von Canälen, Eisenbahnen und
aller CommunicationswegeDer Großherzog von Baden hat die Einfuͤhrung dieser Karten in den
Primaͤr- und Secundaͤrschulen, in der polytechnischen,
der Militaͤr- und Artillerieschule angeordnet.; die Ingenieurs bedürfen ihrer zwar nicht, aber jenen, welche deren
Vorschläge zu prüfen und über ihre Annahme oder Verwerfung zu entscheiden haben,
dienen sie zur Belehrung und zum Gebrauch.Die angeregte Karte waͤre im 400,000stel der Groͤße; etwa 3,70
Meter (11' 4'' 7''') breit und 3 Met. (9' 2'' 9''') hoch. Die beiden
Maaßstaͤbe waͤren vollkommen gleich, und doch wuͤrden
die hohen Gebirge beilaͤufig 5 Centimeter (1'' 10''') hoch, also um
1/4 hoͤher, als auf der gegenwaͤrtigen Karte, dann
haͤtte man das wahrhafte Portraͤt Frankreichs. An
topographischen Details wuͤrde es nicht fehlen, da die neue
gestochene Karte von Frankreich (im Kriegsdepôt) in 5mal
groͤßerem, die Specialnebenkarten (les
minutes) aber in 10mal groͤßerem Maaßstabe sind. Die
geologischen Formationen koͤnnten durch Farben angedeutet und eine
Menge statistischer Bemerkungen hineingeschrieben werden. Die Abtheilung der
Karte in 16 Sectionen wuͤrde genuͤgen. Im Handel wuͤrde
sie schwerlich uͤber 300 bis 350 Fr. zu stehen kommen,
waͤhrend das Exemplar der Ravenstein'schen
Karte des Mittelrheins in 30 Sectionen 4000 Gulden kostet. Diese Karten
koͤnnten in den Ministerien, den Akademien und Universitaͤten
und bei allen Centralstellen großen Nuzen stiften, und sogar einzelne
Sectionen, zum Preis von 15 bis 20 Fr., wuͤrden dem localen
Beduͤrfniß genuͤgen, da sie im Durchschnitt fuͤnf
Departements einschließen.