Titel: | Verbesserungen im Hervorbringen damastartiger und anderer Verzierungen auf Leder, gewobenen Zeugen, Papier etc., worauf sich George John Newbery, Künstler in der City von London, am 18. August 1842 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 90, Jahrgang 1843, Nr. LXIII., S. 289 |
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LXIII.
Verbesserungen im Hervorbringen damastartiger und
anderer Verzierungen auf Leder, gewobenen Zeugen, Papier etc., worauf sich George John Newbery,
Kuͤnstler in der City von London, am 18. August
1842 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts, Sept. 1843, S.
95.
Newbery's Verb. im Hervorbringen damastart. Verzierungen auf Leder
etc.
Der erste Theil dieser Erfindung besteht im Erzeugen einer damastartigen Oberfläche
auf Leder und andern faserigen Stoffen. Das Verfahren ist folgendes. Man verfertigt
eine Form (Matrize) mit dem in Relief vertieften Muster, als Gegenform der zu
erzeugenden Fläche. Diese Form kann in Metall oder Holz oder sonst einen passenden
Körper gravirt werden, oder man macht einen Abguß des wiederzugebenden Gegenstandes
von Gyps; wo es aber die Natur des Gegenstandes zugibt, ist es vorzuziehen, das
vorher mit etwas in Terpenthin aufgelöstem Wachs leicht überstrichene Modell mit
einer Schichte aufgelösten Leims oder Hausenblase zu überziehen. Nachdem diese
getroknet, wird sie von der verzierten Damastfläche abgestreift; durch den dünnen
Wachsüberzug löst sie sich leicht ab; man erhält auf diese Weise eine Leim-
oder Gallerteform von großer Schärfe und Genauigkeit. Will man dieser Gallerteform
noch etwas mehr Stärke geben, so breitet man feinen Musselin oder sonst ein dünnes
Gewebe über die ganze Fläche aus, ehe sie troken wird; dasselbe bettet sich in den
Leim ein und gibt der Form stärkere Cohäsion. Diese Form wird mittelst eines Pinsels
mit Copal- oder einem andern Firniß überzogen, und wenn dieser troken ist,
wird ein Oehlanstrich von beliebiger Farbe darauf gebracht, oder eine mit Gummiharz,
Lak, oder Firniß angemachte Farbe aufgetragen; nach dem Troknen derselben kommt ein
klebender Firniß, sogenannter Flokenfirniß (flockers
varnish; wie er zum Auftragen der Wollfloken auf Tapeten dient) darüber,
und sodann wird über die ganze Oberfläche Leder (gespaltene Felle und kleine
Schaffelle eignen sich
am besten) oder Baumwollenzeug gezogen, die man fest andrükt und gut troknen
läßt.
Der Patentträger beschränkt sich nicht auf obigen Flokenfirniß, indem mehrere
klebende Substanzen eben so gute, manchmal sogar noch bessere Dienste thun können;
so kann z. B. wo keine Biegsamkeit erforderlich ist, eine Lösung gewöhnlichen Leims
den Vorzug verdienen; wo aber größere Biegsamkeit erfordert wird, ist
Kautschuklösung vorzuziehen. Wenn alles troken ist, so ist die lezte Operation des
Verfahrens, die die Form bildende Gallerte aufzulösen und von der Oberfläche
mittelst eines Schwammes und warmen Wassers rein hinwegzuwaschen; es bleibt dann die
Substanz des Anstrichs als Facsimile des gewobenen Damastmusters zurük, von welchem
die Gallerteform zuerst erhalten worden war, und dieses Muster wird nun als eine
erhabene Oberfläche auf das Leder oder den Zeug befestigt. War die Form von Metall
oder Holz, so wird, wie oben erwähnt, der Form zunächst ein dünner Wachsüberzug
gegeben, dann eine schwache Gallertelösung darüber gegossen, welche nach dem Troknen
der Form einen so dünnen Ueberzug gibt, daß kaum ein merklicher Verlust in der
Schärfe des Musters wahrzunehmen ist, nachdem die Operation des Anstreichens und
Ueberziehens auf der so präparirten Metallform vorgenommen worden. Wenn alles troken
ist, wird der Zeug von der Form abgestreift und die allenfalls noch anhängende
Gallerte weggewaschen.
Es versteht sich, daß viele erhabne oder gekerbte Flächen auf dieselbe Art, wie die
Damastform auf Zeuge etc. übergetragen werden können; beinahe jedes Basrelief läßt
sich dadurch nachahmen. Auch das runzliche Ansehen der Narben des Saffianleders kann
so wiedergegeben und auf Zeuge übergetragen werden. Solches Leder wird zu diesem
Zwek mit etwas Wachs bestrichen, die Gallertegegenform auf die beschriebene Weise
erhalten und dann nach obiger Vorschrift weiter verfahren. Sollen Dessins auf den
Saffian kommen, so werden dieselben mit den geeigneten Farben auf die Vorderseite
der Form gemalt und nach dem Troknen wird die ganze Oberfläche mit einer andern
Farbe als Grund überstrichen und dann wie oben weiter verfahren.
Der zweite Theil der Erfindung besteht darin, glatte und auch erhabene Flächen auf
verschiedenen Geweben auf die schon zum Theil beschriebene Weise hervorzubringen und
ihnen dann farbige oder gedrukte Oberflächen zu geben, so daß sie, wenn sie einem
Zeuge, wie dünnem Batistmusselin einverleibt werden, zu Fenster- und andern
durchsichtigen Schirmen taugen. Zu diesem Behufe wird eine flache oder gravirte und
zu einem Dessin ausgehöhlte Metall- oder andere Fläche zuerst mit etwas
Wachs bestrichen, horizontal gelegt und eine Schicht Gallertelösung darüber
gebreitet; der über einen Nahmen gespannte Zeug wird nun in die Gallertelösung
eingebettet und nach dem Troknen derselben abgezogen. Man erhält so eine schöne
glatte Oberfläche, welche sich ohne weiters zu Schirmen eignet, die nach Belieben
bemalt werden können. Statt bloßer Gallertelösung kann man auch mit Gallerte als
Vehikel vermischte transparente Farben hiebei anwenden, welche man nach dem Troknen
mit reiner oder gefärbter Gallerte überzieht, die einen steifen Grund bildet, worauf
man das Ganze vollendet.
Indem man Dessins in die Form auf die beschriebene Weise vertieft, sie mit
gallertehaltiger Farbe ausfüllt, nach dem Troknen einen Ueberzug von klarer Gallerte
darüber breitet und den Zeug darin eindrükt, erhält man auf den Schirmen
cameenartige, durchsichtige oder undurchsichtige Verzierungen; die verschiedenen
Tiefen der Mutterform geben durch die dikere oder dünnere Farbenschicht die
Licht- und Schatteneffecte. Eben so können mittelst einer polirten Fläche und
des beschriebenen Verfahrens jene zarten Gasgewebe, Spizen u. dgl., welche den
Pinsel beim gewöhnlichen Anstreichen nicht vertragen könnten, zur vollkommen
glasirten Fläche gemacht werden, was wegen der Offenheit ihres Gewebes auf anderm
Wege nicht erreicht werden kann. Auf gleiche Weise können Gaze zum Steifen der Müzen
u. dgl. mit dünnem Leim u. s. w. präparirt werden.
Der dritte Theil dieser Erfindung besteht darin, auf den Leder- und anderen
Faserstoffen erhabene Flächen in Hoch- oder Basrelief hervorzubringen. Dieß
geschieht auf zweierlei Weise, entweder mittelst der hydraulischen Presse oder des
luftleeren Raums. Im ersten Fall versieht man sich mit einem Cylinder oder einem
Gehäuse von hinlänglich großem Durchmesser, um die Form aufzunehmen, die dem Leder
etc die gewünschte Gestalt geben soll. Auf den aus einer Eisenplatte bestehenden
Boden des Cylinders, welcher fest eingeschraubt werden kann und Behufs des
Austretens der Luft mit kleinen Löchern versehen ist, wird die Form gebracht und auf
diese kömmt ein Blatt Leder. Dasselbe muß wohl befeuchtet werden und entweder, wenn
nur ein Basrelief erzeugt werden soll, ein einziges Stük seyn, oder es müssen, wenn
ein Hochrelief erzielt werden soll, mehrere Stüke durch Kautschukleim auf einander
gefügt werden. Auf das Leder legt man in den Cylinder ein dikes Blatt Kautschuk,
welches wie ein Trommelfell den ganzen Flächenraum des Kreises bedekt. Dasselbe wird
an den Cylinder durch eine Kautschuklösung befestigt, so daß die Wände des Cylinders
6–7 Zoll hoch über dem Kautschukblatt damit angestrichen sind. Der obere Theil des Cylinders
ist der Stärke wegen halbkugelförmig gestaltet und oben ist eine Röhre eingesezt,
welche mit dem Innern des Cylinders einer hydraulischen Presse in Verbindung
gebracht wird. Der die Form enthaltende Cylinder wird nun über dem Kautschuk mit
Wasser angefüllt und dann mittelst der Röhre mit der hydraulischen Presse in
Verbindung gesezt; wenn man nun wie gewöhnlich pumpt, wird das Kautschukblatt auf
die Form niedergepreßt, und treibt folglich das Leder vor sich hin in alle
Vertiefungen der Zeichnung; die Luft entweicht dabei durch die Löcher im Boden. Will
man sich von Zeit zu Zeit umsehen, wie die Operation vor sich geht, so muß man den
Boden des Cylinders wegnehmen, dann alles wieder zurecht richten und wieder in Gang
sezen. Die so gebildeten Flächen können dann noch durch andere Stoffe verdikt
werden, welche man denselben andrükt, und das Ganze kann dann gegerbt, angestrichen,
mit Farbe oder Oehl getränkt oder lakirt werden, um es wasserdicht zu machen.
Ein anderes Verfahren Reliefverzierungen auf ledernen Gegenständen, wie Bechern u.
dgl. zu erhalten, ist das mittelst des luftleeren Raumes. Zu diesem Behufe legt man
auf ein Gefäß, aus welchem die Luft dann ausgepumpt wird, einen starken
durchlöcherten Dekel und über diesen eine aus einer porösen Substanz, z. B.
Eichenholz, gefertigte Form. Diese wird auf eine aus dem Querschnitt des Holzes
bestehende Scheibe gravirt; auch kann man sich metallener Stempel oder Model
bedienen, welche aber in allen tiefen Stellen durchlöchert seyn müssen, damit durch
die Löcher die Luft ausgezogen werden kann. Ist diese Form auf die obere Fläche des
verschlossenen Gefäßes gelegt und an den Rändern durch einen Kitt wohl befestigt, so
legt man das Leder in befeuchtetem Zustand, nachdem es gewalzt und gehämmert wurde,
um es auf Kosten seines Flächenraums diker zu machen, auf die Form. Die Luft wird
nun aus dem darunter befindlichen Innern des Gefäßes herausgepumpt und so die
Ledersubstanz in die Vertiefungen der Form hinabgezogen; es kann ihm noch durch
Befeuchten und Bearbeiten mit Modellirwerkzeugen nachgeholfen werden; nöthigenfalls
legt man ein dünnes Kautschukblatt über das Leder, um es luftdichter und das Vacuum
wirksamer zu machen. Sobald es troken ist, wird das Leder entfernt und seine
Rükseile kann dann mit Gyps ausgefüllt werden, damit es seine Form beibehält. Die
erhabene Oberfläche des Leders etc. kann hierauf noch mit andern Schichten verdikt
oder mit Leim, Harzen, Gummiarten, Firniß imprägnirt und wasserdicht gemacht oder
gegerbt werden.
Ferner bereitet der Patentträger durchlöcherte Gewebe zu Fenster- und andern
Schirmen. Die Durchlöcherung geschieht mittelst erhaben gravirter und mit
Messingblech belegter Formen, wie sich deren die Druker für seidene Saktücher und
die Papierbuntfärber bedienen. Die hiezu geeigneten Stoffe sind vorzüglich feiner
Battist, Leder und Papier. Man spannt dieselben recht straff über einen Rahmen; der
Dessinblok kömmt unter das Gewebe mit der Verzierungsfläche nach oben und gerade an
die zu durchlöchernden Stellen. Wenn sie sich einander berühren, wird ein flaches
Korkstük mit feinem Glaspapier belegt und damit das Gewebe auf der Form gerieben, um
es zu durchlöchern. Die Form wird hierauf an eine andere Stelle des Gewebes
geschoben und die Operation wiederholt, bis das ganze Muster hervorgebracht ist.
Noch ein Verfahren, die Oberfläche faseriger Gewebe zu präpariren, besteht im Glätten
der Baumwollen-, Seiden-, Leinen u. a. Gewebe (Leder ausgenommen) auf
einem Tische oder Model, auf dessen Oberfläche ein erhabenes Dessin gravirt ist,
welches Verfahren beim Leder damasciren genannt wird und für Tisch-,
Clavier- und andere Deken anwendbar ist. Der Zeug wird schwach befeuchtet auf
die Druk- oder Dessintafel gelegt und seine äußere Oberfläche mit dem
Glättstein überfahren, wodurch die gleich Typen erhabenen Theile des Dessins
verursachen, daß das Gewebe einen starken Glanz annimmt, was gegen den ungeglätteten
Grund angenehm absticht. Dasselbe Verfahren auf Seide angewandt, ist zu gewissen
Damenkleidungsstüken anwendbar. Durch ähnliche Vorrichtungen kann mun auch auf Leder
und Zeugen Muster in Gold und geglätteten und erhabenen Farben erzeugen. Der
Dessinblok kann von Holz, Metall oder jeder harten Substanz seyn. Die Oberfläche
desselben wird mit Wachs bestrichen und eine mit Hausenblase oder Eiweiß mit oder
ohne Farbe bestrichene Walze darüber bewegt; soll vergoldet werden, so bleibt die
Farbe weg und man legt das Goldblatt so auf die präparirte Ober fläche der Form, daß
sie vergoldet wird. Nach dem Troknen wird noch einmal Hausenblase über den Blok oder
die Form gestrichen und bevor sie ganz eingetroknet ist, der Zeug darauf gelegt.
Nach so langer Zeit, daß er theilweise troken werden kann, wird eine gehörig erhizte
Glättwalze nach allen Richtungen über die Fläche gedrükt; beim Abheben des Zeugs
werden das Gold oder die Farbe, welche auf der Oberfläche des Dessinbloks
aufgetragen waren, sich fest mit dem Zeug verbunden haben. Auf diese Weise können
große Flächen ohne metallene Werkzeuge und zwar schöner als auf gewöhnlichem Wege
vergoldet werden; in manchen Fällen kann die Oberfläche des Dessinbloks vertieft
werden, so daß auf dem Zeuge Basrelieffiguren hervorkommen; es müssen aber dann nachhelfende Formen
oder kleine Glätter gebraucht werden, um den Zeug in diese Vertiefungen zu
drüken.
Schöne Modeartikel können erzeugt werden, indem man schwarzen Flor durch gekochtes
Leinöhl oder ein anderes troknendes Oehl oder Weingeistfirniß passirt und hierauf
durch eine Klozmaschine (Grundirmaschine) gehen läßt, um alles überflüssige Oehl 2c. zu entfernen, so aber, daß noch genug davon
zurükbleibt, um jeden Faden des Gewebes zu bedeken und gegen Feuchtigkeit und Regen
zu schüzen; der Flor behält auf diese Weise seine Form und Schönheit länger.
Um auf irgend ein faseriges Gewebe eine gravirte Zeichnung überzutragen, gießt der
Patentträger eine Hausenblaselösung über die Oberfläche der vorher geschwärzten
gravirten Platte und legt während des noch weichen Zustandes der Hausenblase das
Papier, den Zeug oder das Leder auf die Platte; nach dem Troknen streift man
dasselbe ab und findet einen hübschen Abdruk darauf. Man kann auf diese Weise
Abdrüke jeder Größe, z. B. von Landkarten, ohne Anwendung einer Presse erhalten.
Wieder ein Verfahren, faserige Gewebe und Leder mit schönen Oberflächen zu versehen,
ist das Abdruken der Poren mehrerer Holzarten und Mineralsubstanzen, z. B. Marmor.
Man bewerkstelligt dieß durch Einreiben der gegebenen Fläche mit Schwärze und
Abdruken derselben durch die Buchdruker- oder Kupferdrukerpresse; durch
dieses Verfahren können auch, mit oder ohne Beihülfe der Galvanoplastik, schöne
Abdrüke von den Querschnitten verschiedener Hölzer zu mikroskopischen Untersuchungen
gemacht werden.
Eine weitere Verbesserung in der Erzeugung schöner Oberflächen aus Faserstoffen
besteht darin, Papierzeug in Gyps- oder andere Formen auszugießen. Die Formen
erhalten vertiefte Dessins, so daß wo die tiefsten Schatten seyn sollen, die Form
auch am meisten vertieft wird, und wo die höchsten Lichter hingehören,
verhältnißmäßig seichte Vertiefungen gemacht werden; wenn nun die Form mit etwas
Wachs ausgestrichen und dann mit Papierzeug und Gallerte ausgegossen wird, so
bekommt man Abgüsse, welche vor das Licht gehalten, durch den Effect der
durchsichtigen Schatten Figuren und Ornamente, ähnlich den französischen
Porzellanlampenschirmen, den sogenannten Lithophaniques zeigen; die verschiedenen
Gegenstände können aber auf diese Art in größeren Dimensionen gemacht werden und
sind nicht so zerbrechlich. Das Verfahren ist besonders zur Verfertigung von
Fensterschirmen u. dgl. anwendbar.
Copien von Gemälden alter Meister auf faserigen Geweben werden auf folgende Weise
erhalten. Man zeichnet zuerst Theile der Originalzeichnung auf Glas oder auf eine vollkommen
flache Metall-(?) oder andere Fläche (am besten wäre vielleicht eine
biegsame) und füllt dann gewisse Theile der Zeichnung bis zu den Conturen mit
gefärbtem halb durchsichtigem Wachs aus; dieses Wachs schabt und modellirt man so
genau wie möglich nach den Falten der Draperie und andern Theilen der nachzuahmenden
Zeichnung, und nach deren Vollendung macht man eine Gallerteform über diese
Wachsform; nach dem Austroknen streift man die Gallerteform von der Glas-
oder Metallfläche ab, nimmt die Wachsform heraus und füllt die Vertiefungen mit den
Farben des Originalgemäldes aus; diese läßt man eintroknen, trägt sie dann auf
Malertuch oder einen anderen Stoff auf und läßt durch einen Künstler endlich das
Ganze ausbessern.
Marmor u. dgl. wird auf Papier und andern faserigen Substanzen auf folgende Weise
nachgemacht. Man sprengt mit Firniß und Seife vermischte und (je nach den
gewünschten Dessins des Marmors) mit Weingeist verdünnte Farben auf eine
Wasserfläche, wo sich dann die schönsten Zeichnungen bilden. Das Papier oder der
Zeug, welches die Zeichnung aufnehmen soll, wird nun sorgfältig auf die Oberfläche
des Wassers gelegt und absorbirt die Marmorzeichnung.
Soll auf Geweben in farbigem Marmor eingelegtes Mosaik oder dgl. hervorgebracht
werden, so taucht man eine Contur von Weißblech in das Wasser, so daß die
verschiedenen Theile der Zeichnung von dem Grunddessin getrennt gehalten werden;
legt man nun das Papier auf die Oberfläche, so erhält man zu gleicher Zeit den
Abdruk der Figuren und des Grundes.