Titel: Verbesserungen an Maschinen zur Zubereitung der Baumwolle, Wolle und anderer Faserstoffe, worauf sich William Johnson zu Bury in der Grafschaft Lancashire, am 23. Mai 1844 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 97, Jahrgang 1845, Nr. IX., S. 17
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IX. Verbesserungen an Maschinen zur Zubereitung der Baumwolle, Wolle und anderer Faserstoffe, worauf sich William Johnson zu Bury in der Grafschaft Lancashire, am 23. Mai 1844 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1845, S. 236. Mit Abbildungen auf Tab. I. Johnson's verbesserte Maschinen zur Zubereitung der Baumwolle, Wolle etc. Meine Erfindung bezieht sich 1) auf Verbesserungen an Apparaten zur Bearbeitung der lokeren Baumwollen- oder Wollenbänder, um sie zu verdichten und zu kalandern; 2) auf eine Methode, die zur Aufnahme der Baumwollen- oder Wollenvließe dienlichen Kannen in Bewegung zu sezen. Fig. 13 liefert einen Seitendurchschnitt und Fig. 14 eine Frontansicht des auf den ersten Theil meiner Erfindung Bezug habenden Apparates. Die Verbesserungen sind in Anwendung auf ein Strekwerk dargestellt, jedoch eben so gut auch auf andere Maschinen anwendbar, bei denen Vließe durch Walzen gehen und zwischen Kalanderwalzen gepreßt werden. a, a sind zwei Strekwalzen und b, b zwei Kalanderwalzen, die mit derselben Peripheriegeschwindigkeit wie die Walzen a, a rotiren, weßhalb sie das lokere Band eben so schnell wie die Strekwalzen abliefern. Zwischen den Strekwalzen a, a und den Kalanderwalzen b, b ist ein rotirender conischer oder glokenförmiger Verdichtungsapparat c angeordnet, der sich an dem Vordergestell der Maschine in Lagern dreht. Dieser Apparat nimmt an seinem weiteren Ende das Vließ oder lokere Band auf, verdichtet dasselbe und gibt es in diesem Zustande an seinem schmäleren Ende ab; er sowohl als auch die Kalanderwalzen werden auf folgende Weise in Rotation gesezt. An der Achse der unteren der Strekwalzen a befindet sich ein Stirnrad e, welches in das Stirnrad f greift, das sich um die feste Achse g dreht. Das Stirnrad f enthält eine Rolle h, welche vermittelst eines Riemens die an der Achse j befestigte Rolle i umtreibt. Die Achse j enthält außerdem noch eine Rolle k, welche vermittelst eines Riemens die an dem rotirenden Verdichtungsapparat c befestigte Rolle in Bewegung sezt. Das Stirnrad f sezt das an der Achse der unteren Kalanderwalze b befestigte Stirnrad l in Umdrehung. In Folge dieser Anordnung, insbesondere der Rotation des Trichters e, wird das von den Walzen a, a kommende und von den Walzen b, b ergriffene lokere Band durch den rotirenden Verdichter c weit besser eingesammelt und condensirt, als wenn zwischen den Walzen a und b ein gewöhnlicher Trichter angeordnet wäre. Um die Procedur des Kalanderns des auf diese Weise verdichteten Vließes noch zu vervollkommnen, bringe ich, anstatt dasselbe einfach zwischen die gewöhnlichen Kalanderwalzen b, b zu führen und von da in eine untergestellte Kanne hinabzuleiten eine Kalauer-Preßwalze m dergestalt an, daß das zwischen den Walzen b, b hervorkommende lokere Band über die obere Walze b und von da über die Walze m seinen Weg nimmt. m ist eine Sicherheitswalze, die zum Behuf der Leitung des Bandes in ihm Mitte eingekerbt ist. Das Band wird von da in eine Kanne hinab geleitet. Die Walze m rotirt vermöge der Reibung an der oberen Walze K. Ich gehe nun zu der Beschreibung des zweiten Theiles meiner Erfindung über. Fig. 15 ist die Seitenansicht eines Apparates, um eine Kanne zur Aufnahme des von dem Strekwerke kommenden lokeren Bandes in Umdrehung zu sezen. Die auf eine eigenthümliche Weise rotirende Kanne bietet zur Aufnahme des Bandes stets eine frische Oberfläche dar, wodurch das Band besser hineingepakt wird, als durch die bisherigen Apparate. Anstatt nämlich die Kanne einfach um ihre eigene Achse rotiren zu lassen, dreht sich ihre Achse um eine andere Achse. An der Achse o ist ein Stirnrad p befestigt, und um dieselbe Achse dreht sich frei ein Stirnrad q, welches durch ein an einer verticalen Achse befestigtes Stirnrad in Umdrehung gesezt wird. Diese verticale Achse wird vermittelst Winkelrädern von den Kalanderwalzen aus in Rotation gesezt. Das Rad q enthält einen Schliz, worin ein Lager für die Achse r befestigt ist, das sich zur Aufnahme von Rädern Verschiedener Größe adjustiren läßt. Die Achse r enthält das Stirnrad s, welches in das Stirnrad p greift. Demnach sezt die Rotation des Rades q auch die Achse r, welche die Kanne trägt, in Umdrehung. Da nun die Achse r zugleich um die Achse o rotirt, so gelangt das in der Richtung der Achse o herabsteigende lokere Band in beständig wechselnden Lagen in die Kanne, und erleidet dadurch eine gleichförmigere und vortheilhaftere Pakung in der leztern. Durch Austauschen des Rades s mit einem größeren Rade ist der Arbeiter in den Stand gesezt, den Durchmesser der Bandwindungen in der Kanne zu vergrößern – ein Umstand, der bei diken Bändern wünschenswerth ist.

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