Titel: Vorrichtungen um Dampfmaschinen und andere Motoren schnell hemmen zu können, welche sich Georg Donistorpe zu Leeds und James Milnes zu Bradford, am 17. Nov. 1849 patentiren ließen.
Fundstelle: Band 118, Jahrgang 1850, Nr. XVIII., S. 81
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XVIII. Vorrichtungen um Dampfmaschinen und andere Motoren schnell hemmen zu können, welche sich Georg Donistorpe zu Leeds und James Milnes zu Bradford, am 17. Nov. 1849 patentiren ließen. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juli 1850, S. 20. Mit Abbildungen auf Tab. II. Donistorpe's und Milne's Vorrichtungen um Dampfmaschinen etc. schnell hemmen zu können. Unsere Erfindung hat den Zweck, gewisse mechanische Vorrichtungen mit Dampfmaschinen oder andern Motoren so in Verbindung zu setzen, daß wenn bei der von der Dampfmaschine in Bewegung gesetzten Maschine irgend eine Störung oder ein Unglücksfall sich ereignen sollte, die Dampfmaschine augenblicklich eingehalten werden kann. Von besonderer Wichtigkeit ist die Erfindung für solche Fälle, wo die Fabrikmaschinen in Räumen sich befinden, die von den Motoren sehr weit entfernt sind, wo also bei einem sich ereignenden Unfall beträchtliche Zeit verfließt bis der Wärter der Dampfmaschine davon in Kenntniß gesetzt ist. Fig. 15 stellt den zum raschen Einhalten einer Condensations-Dampfmaschine dienlichen Apparat im Durchschnitt, Fig. 16 einige Theile desselben im Grundriß und Fig. 17 andere Theile im Aufrisse dar. a ist die durch ein Ventil b verschließbare Röhre, welche den Dampf aus dem Dampfkessel in den Dampfcylinder leitet; c eine in den Condensator führende Röhre. An ihrem äußeren Ende ist die Röhre c mit einem Hahn d versehen, mit dessen Hülfe eine Verbindung mit der äußeren Luft hergestellt werden kann. Eine Eigenthümlichkeit der in Rede stehenden Anordnung besteht nun darin, daß man atmosphärische Luft in den Condensator strömen läßt, wenn die Maschine in Stillstand gesetzt werden soll, wodurch der luftleere Raum vernichtet und die Maschine beinahe augenblicklich gehemmt wird. An den Hahn d ist ein belasteter Hebel e befestigt, welcher, wenn die Dampfmaschine in Bewegung ist, auf der verschiebbaren Platte f ruht. Letztere ist auf dem Träger g verschiebbar und an das eine Ende des um h¹ drehbaren Hebels h befestigt, welcher an seinem oberen Ende dergestalt beschwert ist, daß er das Bestreben äußert, die Platte f unter dem Ende des Hebels e zu halten. An dem Hebel h sind Drähte i, i befestigt, um den verschiebbaren Träger f hinwegzuziehen. Diese Drähte erstrecken sich nach den verschiedenen Räumen der Fabrik, in welchen man die Mittel an der Hand zu haben wünscht, die Dampfmaschine in vorkommenden Fällen rasch in Stillstand zu setzen, ohne sich vorher mit dem Maschinisten ins Benehmen setzen zu müssen. Sie sind nach Art der gewöhnlichen Schellenzüge angeordnet und endigen sich in geeignete Ziehvorrichtungen. Diese sind so eingerichtet, daß sie nach erfolgtem Ziehen von irgend einem Aufseher wieder in ihre vorherige Lage zurückgebracht werden können, damit man immer wisse, welcher Zug die Maschine in Stillstand gebracht hat. An der Achse des Griffs k befindet sich, in einem Gehäuse l eingeschlossen, ein Sperrrad, in welches der Sperrkegel m greift. Nenn nun der Griff k in der Richtung des Pfeils gedreht wird, verhindert der Sperrkegel seine rückgängige Bewegung, die erst nach Auslösung des Sperrkegels bewerkstelligt werden kann. Der Sperrkegel kann aber nur nach erfolgter Oeffnung der unter Schloß und Riegel befindlichen Thür l¹ der Büchse l ausgelöst werden. Die Stange des Ventils b ist mittelst des Gelenkes m mit dem Hebel n verbunden. Dieser ist um die Achse n¹ drehbar und an dem andern Ende mit einer Handhabe versehen, so daß das Ventil b mit Leichtigkeit auf die gewöhnliche Weise geöffnet und geschlossen werden kann. Mit der Handhabe verbinden wir die Hülse o, welche vermittelst des Stiftes p an einen von der Säule q hervorragenden Zapfen befestigt werden kann. Bei dieser Lage der Theile strömt der Dampf frei in die Maschine. Der Stift p ist mit dem einen Ende des Winkelhebels r und das andere Ende des letzteren mit dem Riemen s verbunden. Dieser Riemen dient zur Aufnahme des um t¹ drehbaren Hebels t, dessen anderes Ende mit der Stange des Ventils v verbunden ist. Das Ventil v hat den Zweck, die in den Kondensator führende Röhre w zu verschließen. Wenn die Maschine in Gang gesetzt wird, so haben die Theile die bezeichnete Lage; das Ventil v wird durch den Hebel t geschlossen, der von einem durch ein Loch des Trägers q gesteckten Stift in der Höhe gehalten wird; sobald jedoch das Vacuum in dem Condensator vollständig ist, wird der Stift herausgezogen, worauf der auf das Ventil wirkende atmosphärische Druck dasselbe geschlossen hält, bis das Vacuum wieder vernichtet wird. Um nun den beschriebenen Apparat in Wirksamkeit zu setzen, ist es nur nöthig mit Hülfe eines der Drähte, welche mit dem Hebel h in Verbindung stehen, die Platte f von dem Ende des Hebels e hinwegzuziehen, worauf derselbe, in die punktirte Lage herabfallend, den Hahn d öffnet und Luft in den Condensator dringen läßt. Dadurch wird der luftleere Raum an dem letzteren zerstört und der Druck auf beide Seiten des Ventils r ausgeglichen. Zugleich zieht das an dem Ende des Hebels t befindliche Gewicht den letzteren in die punktirte Lage herab, wodurch er mittelst des Riemens s auf den Winkelhebel r wirkt und den Stift p herauszieht. Das Gewicht bringt darauf den Hebel n in die punktirte Lage, worin er das Ventil h schließt und den Dampf von der Maschine absperrt. Bei Hochdruckmaschinen ist es nur nöthig, die Drahte i mit dem Stift p zu verbinden, um ihn herauszuziehen und somit die Dampfabsperrung zu bewirken. In Verbindung mit diesem Apparat lassen wir noch eine Bremsvorrichtung auf das Schwungrad wirken, wodurch dieses rasch eingehalten werden kann. Fig. 18 zeigt eine diesem Theil unserer Erfindung entsprechende Anordnung. A, A ist ein um B drehbares Doppelband, dessen Enden mit Hülfe von Gelenken mit den Armen C, C verbunden sind. An die Achse der letzteren ist der belastete Hebel E befestigt. Dieser Hebel wird durch eine Unterlage f so gehalten, daß die Bänder A von dem Rade A entfernt bleiben. Wird nun durch den Drahtzug die Platte f hinweggezogen, so fällt das belastete Ende des Hebels E herab und bringt dadurch die Bänder A mit dem Rade F in Berührung. Fig. 19 stellt ein Verfahren bar, die Schütze bei einer Wassermühle niederzulassen, um das Wasserrad nöthigenfalls in Stillstand zu bringen. a ist das Wasserrad; b die Schütze, welche mit Hülfe der an der Achse d befindlichen Getriebe c aufgezogen und niedergelassen werden kann. Diese Getriebe greifen in Zahnstangen, welche an die Schütze befestigt sind. Für den gewöhnlichen Gang des Rades wird die Schütze mit Hülfe einer an der Achse d angebrachten Kurbel auf die geeignete Höhe adjustirt. Um jedoch die Schütze in einiger Entfernung von der Triebkraft von dem Orte aus, wo etwa ein Unfall stattfinden sollte, schließen zu können, bedienen wir uns nachstehender Vorrichtung. Um eine an der Achse d befestigte Rolle e und um eine andere von dem Wasserrade aus bewegte Rolle x ist ein endloser Riemen geschlagen. Unter gewöhnlichen Umständen nun geht der Riemen lose unter der Rolle e hinweg. Soll jedoch das Wasserrad aus irgend einer Ursache schnell in Stillstand gesetzt werden, so geschieht dieses, indem man an dem betreffenden Orte den Draht zieht, wodurch der Schieber f weggezogen wird. Der nunmehr niederfallende Hebel 3 drückt eine Rolle gegen den Riemen und spannt diesen, wodurch die Achse e in Rotation kommt und mit Hülfe der Getriebe die Schütze schließt.

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