Titel: | Verbesserungen an Mahlmühlen, welche sich John Goodier, Müller bei Manchester, am 9. Julius 1849 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. LXXIV., S. 349 |
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LXXIV.
Verbesserungen an Mahlmühlen, welche sich
John Goodier,
Müller bei Manchester, am 9. Julius 1849 patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, Oct. 1850, S.
162.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Goodier's Verbesserungen an Mahlmühlen.
Diese Verbesserungen beziehen sich 1) auf ein Verfahren den Läufer zu balanciren,
wodurch die Reibung des einen Steins gegen den andern vermieden wird; 2) auf eine
Methode die Steine während des Mahlens kühl zu erhalten.
Fig. 13
stellt die Mühlsteine im Grundrisse, Fig. 14 im
Verticaldurchschnitte nach der Linie a b dar; Fig. 15 ist
ein ähnlicher Durchschnitt nach der Linie c d, und Fig. 16 ein
Grundriß des Bodensteins und des Apparates zum Balanciren des Läufers. a, a ist ein Bodenstein von gewöhnlicher Construction,
durch welchen das Mühleisen b geht. Der obere Theil des
Mühleisens ist conisch mit abgerundetem Ende, welches die Vorrichtung trägt woran
der Läufer befestigt ist. Auf den oberen conischen Theil des Mühlsteins ist eine
Hülse c, c geschoben, welche sich mit dem Mühleisen
dreht, indem an diesem eine Leiste angebracht ist, welche in eine entsprechende an
der Hülse befindliche Vertiefung paßt. Von jeder Seite der Hülse c ragen Arme in die Höhe, welche vermittelst der Bolzen
e, e mit Hervorragungen verbunden sind, die sich von
einer Pfanne f aus erstrecken.
Letztere ruht vermittelst einer an ihr angebrachten Vertiefung auf dem oberen Ende
des Mühleisens b. Von der Pfanne erstrecken sich abwärts
die Arme g, g, welche an ihren unteren Enden
rechtwinkelig umgebogen und in Vertiefungen i, i an der
unteren Seite des Läufers eingefügt sind. In Folge dieser Anordnung dreht sich mit
dem Mühleisen die Hülse c und mit dieser die Pfanne f, mithin auch der Stein h,
h. Die Bolzen e, e, welche die Arme d, d mit der Pfanne f
verbinden, treten in Hülsen und werden durch Keile in diesen festgehalten; die
Hülsen sind indessen weit genug, um den Bolzen e, e
einigen Spielraum zu gestatten; dieses hat den Erfolg, daß dem Läufer bei seiner
Rotation ein geringes Schwanken um das abgerundete Ende des Mühleisens gestattet
ist, wodurch die Reibung vermieden wird, welche stattfinden würde, wenn der Stein an
dem Mühleisen fest säße.
Um die Steine während der Operation des Mahlens kühl zu erhalten, leitet der
Patentträger einen Luftstrom durch das Läuferauge. Auf der oberen Seite des Läufers
sind nämlich zwei krumme Canäle k, k befestigt, deren
Querschnitt gegen die Mitte des Steins hin abnimmt, und deren Enden sich durch das
Läuferauge hinab erstrecken. Diese Canäle fangen bei erfolgender Rotation des
Läufers die Luft, leiten sie in das Läuferauge und vertheilen sie über die
Oberfläche der Steine, wodurch die gewünschte Abkühlung bewerkstelligt wird.