Titel: Verbesserungen an Apparaten zum Färben und Waschen von Wollenzeugen, welche sich Joseph Richardson, Färber zu Halifar in Yorkshire, am 31. März 1851 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 123, Jahrgang 1852, Nr. LXXXIII., S. 435
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LXXXIII. Verbesserungen an Apparaten zum Färben und Waschen von Wollenzeugen, welche sich Joseph Richardson, Färber zu Halifar in Yorkshire, am 31. März 1851 patentiren ließ. Aus dem London Journal of arts, Jan. 1852, S. 13. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Richardson's Verbesserungen an Apparaten zum Färben und Waschen von Wollenzeugen. Vorliegende Erfindung bezieht sich 1) auf einen verbesserten Apparat, um Wollenzeuge in das Färbebad zu tauchen, wodurch nicht nur Handarbeit gespart, sondern auch an den Kosten der Farbflüssigkeit erspart wird; 2) auf einen verbesserten Apparat zum Waschen der Wollenzeuge nach dem Färben. Fig. 10 stellt den Apparat zum Färben der Zeuge im Grundriß, Fig. 11 im Verticaldurchschnitt nach der Linie 1,2 Fig. 10 dar. Derselbe besteht aus einem flachen Farbtrog a, welcher auf einem Gestell b ruht und mit Walzen c, c, c versehen ist, die den Zeug durch das Färbebad leiten. An das eine Ende des Troges a ist ein metallenes Gestell d geschraubt, welches ein Lager für das eine Ende der Achsen der Walzen e, e* bildet. Die andern Enden dieser Achsen sind viereckig und passen in viereckige Hülsen der Winkelgetriebe f, f*. Diese Getriebe liegen in einem Gestell g, g, das zugleich zur Aufnahme der Treibwelle h dient. Die Rotation der letzteren wird durch Vermittelung der Getriebe i, i*, welche in die Getriebe f, f* greifen, abwechselnd den Walzen e und e* mitgetheilt. An dem Boden des Troges befindet sich eine fein durchlöcherte Dampfröhre k, durch welche Dampf in die Flüssigkeit tritt, um sie bis zum Siedepunkt zu erwärmen. l ist eine Röhre zum Ablassen des Bades. Der Trog wird soweit gefüllt, daß die Farbebrühe die oberen Leitwalzen bedeckt, damit das Fabricat während seines Durchganges durch den Trog stets vollständig eingetaucht sey. Die zu färbenden Zeuge werden in ein zusammenhängendes Stück an einander genäht und auf die Walze e* gerollt. Das andere Ende dieses Stückes wird sodann über eine an den Trog geschraubte Stange geführt, von da unter die erste Leitwalze c, von dieser über die zweite und so fort unter die dritte geleitet, bis der Zeug an der anderen Seite des Trogs zum Vorschein kommt; von da führt man ihn über eine zweite Schiene nach der Walze e, auf der er sich aufwickeln soll. Setzt man nun die Walze e in Rotation, so zieht diese den Zeug von der vollen Walze e* durch das Färbebad und wickelt ihn auf. Während dieses Durchgangs wird der Zeug mit der färbenden Flüssigkeit gesättigt; damit derselbe aber die gehörige Farbe erlange, muß er mehrere Male dieser Operation unterworfen werden. Zu diesem Ende wird die Rotation der Walzen e, e* umgekehrt, indem man das Getriebe i mit dem Getriebe f außer Eingriff, dagegen das Getriebe i* mit dem Getriebe f* in Eingriff bringt, worauf die Walze e* den Zeug wieder von der Walze e abwickelt, durch die Flüssigkeit zurückzieht, und wieder auf sich selbst aufwickelt. Ist dieses geschehen, so wird wieder der Eingriff der Räder gewechselt, und dadurch die Bewegung des Zeuges in eine rückgängige verwandelt. Und so wird die Operation wiederholt, bis der Zeug die gehörige Färbung erlangt hat. Die geeignete Spannung des Zeuges während seines Durchganges durch die Flüssigkeit wird durch eine belastete Schnur hervorgebracht, welche man über eine an dem Ende der vollen Walze angebrachte Rolle schlingt. Der gefärbte Zeug wird nun mit der Walze, auf die er gewickelt ist, aus dem Trog genommen und in die verbesserte Waschmaschine gebracht, welche in Fig. 12 im verticalen Längendurchschnitt dargestellt ist. Sie besteht aus einem großen Trog a, a, welchen die Scheidewände b, b in drei Abtheilungen theilen. Unmittelbar über diesem Trog befindet sich ein System achteckiger Walzen c, c in gleichen Abständen von einander gelagert, und in der Nähe des Bodens ein gleiches System von Walzen c*, c*. Der Trog erhält das Wasser von einer siebartig durchlöcherten Röhre d, welche es in der Nähe eines Walzenpaares e, e* strahlenweise auf den Zeug leitet, und somit die erste Abtheilung mit Wasser füllt; aus dieser stießt das Wasser in die zweite Abtheilung über und füllt sie, und ebenso wird die dritte Abtheilung durch Ueberfließen des Wassers aus der zweiten gefüllt. Der Hahn l dient zum Ablassen des Wassers. Die untere Walze e dreht sich in Lagern des Gestells; die obere Walze e* wird mit Hülfe der belasteten Hebel f, f gegen sie gedrückt. Die Belastung der Hebel f, f geschieht mittelst der auf beiden Seiten der Maschine angeordneten Stangen und Hebel h, i. Die Walze, welche den so eben gefärbten Zeug enthält, wird in ihre an dem Ende des Troges angebrachten Lager eingesetzt und der Wollenzeug an ein Baumwollentuch befestigt, welches über und unter die beiden Walzensysteme c, c*, dann über eine kleine Walze k und endlich zwischen die Walzen e, e* geführt wird, deren untere durch irgend einen Mechanismus Notation erhält. Die an der Achse der Walze e befindliche Rolle steht durch einen Riemen mit dem bekannten Apparat in Verbindung, welcher den von der Waschmaschine kommenden Zeug zusammenlegt. Durch die Rotation der Walze e und vermöge des Drucks der auf ihr lastenden Walze e* wird das Fabricat durch das Wasser der verschiedenen Abtheilungen gezogen und verläßt das andere Ende des Troges von der anhängenden Farbe zum großen Theil befreit. Dann läuft es über die Walze k und wird unmittelbar, bevor es dem Druck der Preßwalzen e, e* unterliegt, von Seiten der durchlöcherten Röhre d einem Strahl reinen Wassers ausgesetzt, womit der Reinigungsproceß zu Ende ist. Nachdem endlich durch die Walzen e, e* das Wasser aus dem Zeug gepreßt worden ist, verläßt letzterer den Apparat. Dadurch daß der Waschtrog mehrere Abtheilungen enthält und ein beständiger Zu- und Abfluß des Wassers stattfindet, wird die Operation des Waschens sehr befördert und beschleunigt, und zwar ohne großen Wasserverbrauch.

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