Titel: | Vorrichtung zum Auffangen der Funken und zur Verstärkung des Zuges der Locomotiven, welche sich A. V. Newton zu London, einer Mittheilung zufolge, am 22. Decbr. 1852 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 130, Jahrgang 1853, Nr. XLI., S. 175 |
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XLI.
Vorrichtung zum Auffangen der Funken und zur
Verstärkung des Zuges der Locomotiven, welche sich A. V. Newton zu London, einer Mittheilung
zufolge, am 22. Decbr. 1852 patentiren
ließ.
Aus dem London Journal of arts, August 1853, S.
101.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Newton's Funkenfänger für Locomotiven.
Fig. 27
stellt einen Schornstein mit Funkenfänger, Fig. 28 eine modificirte
Anordnung desselben zur Verstärkung des Zuges im Verticaldurchschnitt dar. Fig. 29 ist
ein Grundriß der letzteren Anordnung und Fig. 30 eine Ansicht des
Funkenfängers mit Hinweglassung der Mäntel B¹ und
C¹ um die Leitschienen a zu zeigen. A, Fig. 27, ist der äußere
Mantel des Funkenfängers, durch dessen Mitte der Schornstein B geht, welcher sich noch ein wenig ins Innere der Kammer C
erstreckt. Letztere ist cylindrisch, unten geschlossen, oben aber offen und conisch
zulaufend. In der Seitenwand der Kammer C ist eine Reihe
von Oeffnungen E, F, G angeordnet. Die obere Reihe E ist mit einem feinen, die zweite Reihe F mit einem gröberen Drahtgewebe bedeckt, die dritte G ganz offen. Auf diese Weise können Rauch, Dampf und
andere Gase, so wie sie durch den conischen Deckel D
abwärts gegen die Seiten des Cylinders C geworfen
werden, durch die Drahtgewebe E, F und die freien
Oeffnungen G abziehen, während die durch die Oeffnungen
F gehenden Funken, Asche u.s.w. in den Behälter H fallen. Dabei ist der Zug nicht stark genug, um Funken
und Asche durch die Oeffnungen G zu treiben; dieses ist
höchstens mit den leichtesten Partikelchen der Fall. Sollten aber dennoch Theilchen
durch die Oeffnungen G getrieben werden, so wäre der
zwischen dem Cylinder C und dem Mantel der Funkenkammer
aufsteigende Luftzug nicht hinreichend, um sie durch die Oeffnung J hinauszutreiben. Zur weiteren Vorsorge ist überdieß
ein Drahtgewebe I zwischen der Kammer C und dem Mantel der Funkenkammer H angeordnet. Die Funken fallen demnach sowohl von der äußeren als auch
von der inneren Seite des Cylinders C in den Behälter
H; nur die leichteren Funken und die Gase nehmen
ihren Weg durch die Oeffnungen E und F nach dem Ausgange J; die
schwereren Theile können durch die Oeffnung K aus dem
Behälter H entfernt werden.
Die Funkenkammer ist von einem Mantel A umgeben, und zwar
in einem solchen Abstande, daß ein Luftcanal R entsteht,
welcher den durch den Funkenapparat gestörten Luftzug befördert. Dieser Luftcanal
ist unten mit Oeffnungen und vorn mit einer Oeffnung S
versehen, welche während der Bewegung der Locomotive die Luft auffängt. Diese Luft
wird, nachdem sie ins Innere gedrungen ist, durch den Schornstein erwärmt, steigt
mit großer Geschwindigkeit in die Höhe und befördert dadurch den natürlichen Zug des
Schornsteins. Ueber der Mündung des Schornsteins kann noch ein Aufsatz M mit abwärtsstehender Flansche, um Scharniere O drehbar, angebracht werden, welcher sich mittelst
eines Hakens P feststellen läßt.
Die Figuren
28, 29
und 30
stellen eine Modification der beschriebenen Einrichtung so wie den Apparat zum
Anfachen des Feuers dar. A ist der äußere Mantel des
Funkenfängers, an dessen äußere Seite die Leitschienen a
befestigt sind, welche, wie Fig. 29 zeigt, von dem
Punkte a¹ ausgehen und in einer Curve zu beiden
Seiten des Mantels A bis zu dem Punkt a² sich hinab erstrecken. Diese Leitschienen sind
in einem Abstande von 4
bis 6 Zollen vom Mantel A mit einem Mantel B¹ umgeben, welcher den Schornstein etwas mehr
als zur Hälfte nämlich bis zu den Punkten b¹,
Fig. 29,
umgibt. Die während der Bewegung der Locomotive an der Vorderseite bei x eintretende Luft wird durch die Schienen a nach dem oberen Theil des Schornsteins geleitet und in
der Richtung des Pfeils z, Fig. 28, Hinausgetrieben,
wobei sie den Zug des Schornsteins und Funkenfängers vermöge der über denselben
erzeugten Luftverdünnung wesentlich befördert. Rings um die vordere Hälfte des
Mantels A, Fig. 28, 29 und 30, läuft eine 4 bis 6
Zoll große Flansche f, um zu verhüten daß die Luft,
welche bei der Fortbewegung der Locomotive gegen die Vorderseite des Schornsteins
schlägt, dem in dem letzteren aufwärtsgehenden Zug hinderlich sey. Außerhalb des
Mantels B¹ ist der Schornstein bis zur Hälfte
oder darüber mit noch einem Mantel C¹, Fig. 28 und
29,
umgeben. Der Raum zwischen den beiden Mänteln B¹
und C¹ ist unten und oben bei c, c' geschlossen, vorn bei d, Fig.
29, aber offen, um die Luft zu fangen, welche sofort in den zwischen den
Mänteln B¹ und C¹ befindlichen Raum gepreßt, durch den trichterförmigen Canal g und durch die von diesem nach dem Feuer führenden
Seitenröhren getrieben wird, um das Feuer anfachen zu helfen.