Titel: | Verbesserungen an Flachsstreckmaschinen, welche sich Peter Fairbairn, Mechaniker zu Leeds, und Samuel Mathers, Flachsspinner ebendaselbst, am 18. Jan. 1853 patentiren ließen. |
Fundstelle: | Band 131, Jahrgang 1854, Nr. LXVI., S. 257 |
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LXVI.
Verbesserungen an Flachsstreckmaschinen, welche
sich Peter Fairbairn,
Mechaniker zu Leeds, und Samuel
Mathers, Flachsspinner ebendaselbst, am 18. Jan. 1853 patentiren ließen.
Aus dem London Journal of arts, Decbr. 1853, S.
402.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
Fairbairn's Verbesserungen an Flachsstreckmaschinen.
Es ist seither üblich gewesen, die obere und untere Preßwalze paarweise in einem
Sattel zu lagern, welcher mittelst einer Zugstange und eines belasteten Winkelhebels
die Preßwalzen gegen die hinteren und vorderen Walzen drückt. Diese Methode machte
es jedoch schwierig, den Grad des Druckes, welchen die oberen und unteren Preßwalzen
aufnehmen sollten, zu bestimmen, und eine weitere Unbequemlichkeit bestand darin,
daß, wenn der Sattel zurückgezogen wurde, um ein Walzenpaar herauszunehmen, das
andere Paar aus seinen Lagern herausfiel. Zur Beseitigung dieser Uebelstände dient
die Anordnung, welche den ersten Theil der vorliegenden Erfindung bildet. Zu dem
Ende sind die oberen und unteren Preßwalzen mit besonderen Sätteln versehen, welche
sämmtlich von einer gemeinschaftlichen Achse herabhängen und deren jeder mit einem
besonderen belasteten Hebel versehen ist.
Fig. 17
stellt einen Theil einer Flachsspinnmaschine (so weit derselbe erforderlich ist um
die Anwendung des Princips auf die gewöhnliche Construction einer
Flachsspinn-Maschine zu erläutern) im senkrechten Durchschnitt dar. A ist der Walzenbaum, an welchen wie gewöhnlich der
Träger B geschraubt ist. An diesen sind die Arme a befestigt, welche eine feste Achse b tragen, von welcher die Hebelträger c, c, d, d herabhängen. Durch jeden der letzteren geht
eine Stange e, e und wird mittelst einer Mutter f daran festgehalten. Das andere Ende der Stange e ist mit einem Winkelhebel g verbunden. Die Hebelträger c sind an ihren
unteren Enden mit einem Lager versehen, welches die Spindel eines in Berührung mit
der Walze i rotirenden Preßwalzenpaares h aufnimmt; die Hebelträger d enthalten ein adjustirbares Lager d*,
welches die Spindel eines Paares der Preßwalzen k
aufnimmt; sie sind ferner mit einem Schlitz versehen zur Aufnahme einer Schraube l, welche das Lager d* in
geeigneter Stellung hält; diese Schraube läßt sich höher oder tiefer stellen um
stets im richtigen Bereich der hinteren Walzen m zu
seyn. Die Größe des auf den Walzen lastenden Druckes wird wie seither durch die
belasteten Hebel g bestimmt. Die Walzen h und k sind demnach
unabhängig von einander gelagert, und durch die Herausnahme eines Walzenpaares h werden die oberen Walzen k
nicht aus ihrer Stelle gerückt; auch hat eine Verminderung des Durchmessers der
Walzen h in Folge der Abnützung keinen Einfluß auf den
Druck gegen die Walzen k und macht auch eine
nachträgliche Adjustirung ihrer Lager nicht nöthig, wie dieses bei der gewöhnlichen
Lagerungsmethode der Fall ist. Es versteht sich, daß k,
m die zurückhaltenden Walzen sind, d.h. diejenigen Walzen welche das
Gespinnst zuerst fassen, während h, i die Streckwalzen
sind.
Bei der Beschreibung des zweiten Theils der Erfindung, betreffend eine Methode die
hinteren Walzen gleichzeitig zu heben und zu senken, bemerkt der Patentträger, daß
es zum Behuf der Aenderung des Abstandes zwischen den hinteren und vorderen Walzen
seither nöthig war, die Walzen aus der Maschine zu nehmen und die Träger der
hinteren Walzen mit Hülfe einer Schraube einzeln zu adjustiren. Diese Umstände
fallen bei der gegenwärtigen Einrichtung weg. n ist eine
Reihe von Trägern, in welchen die hinteren Walzen gelagert sind. Diese Träger lassen
sich in Führungen des Gestelles B auf- und
niederschieben, wodurch natürlich der Abstand zwischen den Walzen m, k und i, h verändert
wird. Eine durch sämmtliche Träger gehende Schraubenspindel q enthält ein Schraubenrad r, und dieses
greift in eine Schraube s, deren horizontale Achse t sich von dem einen Ende der Maschine bis zum andern
erstreckt. Wird nun diese Achse t in Umdrehung gesetzt,
so dreht sich durch Vermittelung der Schraube s und des
Rades r auch die Spindel q,
und somit werden sämmtliche Träger n mit ihren Walzen
m gleichzeitig gehoben oder gesenkt. Die Stellung
der Preßwalzen k richtet man alsdann nach den Walzen m, indem man ihr Lager d* an
den Hebeln d höher oder niedriger stellt.