Titel: | Apparat zum Messen und Reguliren des flüssigen Ganzzeuges für die Papiermaschinen, von Cowan und Söhne in Edinburgh. |
Fundstelle: | Band 144, Jahrgang 1857, Nr. LXXX., S. 333 |
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LXXX.
Apparat zum Messen und Reguliren des flüssigen
Ganzzeuges für die Papiermaschinen, von Cowan und Söhne in Edinburgh.
Aus Armengaud's Génie industriel, Januar 1857, S.
28.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Apparat zum Messen und Reguliren des flüssigen Ganzzeuges für
Papiermaschinen.
Der Zweck dieses Apparates ist, die zur Fabrication eines Papieres von gegebener
Dicke und Breite erforderliche Masse (Ganzzeug) möglichst gleichmäßig und genau
abzumessen oder abzuwiegen.
Fig. 8 ist ein
senkrechter Durchschnitt einer mit dem Meßapparat versehenen Bütte, und
Fig. 9 der
Grundriß des Apparates.
Der Papierzeug fließt mittelst der Röhre b aus einem
größern Behälter in die besondere Bütte X, deren oberer
Rand, so weit es angeht, niedriger seyn muß, als der Boden des Zeugbehälters. In der
Röhrenöffnung ist ein, mit einem Gegengewichtsschwimmer versehenes Ventil
angebracht, um eine angemessene Menge des Zeuges herbeiführen und das Ueberfließen
desselben verhindern zu können. Die durch die Riemenscheiben k in drehende Bewegung versetzte gekröpfte Welle i bewegt den Eimer P abwechselnd auf-
und abwärts, wie es die punktirte Linie in Fig. 8 angibt. Dieß
geschieht mittelst der doppelten, um ihren Mittelpunkt c
drehbaren Hebel a, welche ihre Bewegung von der
gekröpften Welle i und durch die Lenkstangen d erhalten und zwar so, daß für jede Drehung der
Kurbelwelle der Eimer in die Bütte X niedersinkt, sich
mit Zeug füllt und wieder in die Höhe gehoben wird. Nachdem er durch die Führungen
V in eine horizontale Stellung gebracht worden ist,
gießt er seinen ganzen Inhalt in einen Canal W aus,
welcher den Zeug in gewöhnlicher Weise der Maschine zuführt.
Da die Bewegung der Kurbelwelle von der Maschine selbst ausgeht, so müssen alle
Veränderungen in der Geschwindigkeit der Maschine auch beim Regulator eintreten,
dessen Wirkung folglich mit derjenigen der Maschine stets im Verhältniß bleibt.
Der wesentlichste Vortheil und das Eigenthümliche des Apparates besteht darin, daß
man die Räumlichkeit des Kübels oder Eimers nach Belieben verändern kann, ohne
deßhalb die Maschine außer Betrieb setzen zu müssen. Zu dem Ende besteht die eine
Kübelwand aus einer in Coulissen verschiebbaren Fläche, welche mittelst Kurbel und Schraube s so gestellt werden kann, daß das Gefäß beim Eintauchen
in den Zeug stets nur eine gewisse Menge von Kubikcentimetern aufnimmt; längs der
verschiebbaren Wand ist ein in Centimeter und Millimeter getheilter Maaßstab
eingravirt.
Hat man nun in der Fabrik ausgemittelt, welches Gewicht trocknen Papiers jeder
Kubikdecimeter Zeug liefert, so ist es leicht, die für jede beliebige Breite und
Stärke einer Papiersorte erforderliche Zeugmenge zu bestimmen und den Apparat
darnach zu stellen, so daß die verlangte Sorte ziemlich genau fabricirt werden kann.
Eine zuverlässige Wirkung des Apparates kann natürlich nur dann statt finden, wenn
derselbe regelmäßig mit einer gleichen Menge Zeug gespeist wird, und sich auch der
Wassergehalt dieser Masse nicht ändert.
Um die Geschwindigkeit der Kurbelwelle zu vergrößern und die Eintauchungen schneller
auf einander folgen zu lassen, ist an dem Apparate außer der größern noch eine
kleinere Riemenscheibe angebracht. Es ist nämlich zweckmäßiger und mit weniger
Weitläufigkeiten verbunden, die Geschwindigkeit zu vergrößern, als den Kübel stark
zu füllen.