Titel: | Oelreinigungsapparat von Hrn. Larue in Limoges. |
Fundstelle: | Band 156, Jahrgang 1860, Nr. LIII., S. 186 |
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LIII.
Oelreinigungsapparat von Hrn. Larue in Limoges.
Aus Armengaud's Génie industriel, März 1860. S.
139.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Larue's Oelreinigungsapparat.
Die Manipulationen zum Reinigen der Oele zerfallen in zwei Hauptoperationen: in das
Waschen des Oels mit concentrirter Schwefelsäure und dann mit Wasser, und in die
verschiedenen Filtrirungen, wodurch dasselbe von den darin befindlichen fremdartigen, durch
den Waschproceß gebildeten Substanzen befreit werden muß.
Der in Fig. 32
im Längendurchschnitt dargestellte Apparat vereinigt diese verschiedenen Operationen
in sich.
Er besteht aus einem Bottich A, in welchen das zu
reinigende Oel und die Säure in solchem Verhältnisse gebracht werden, daß die
Zersetzung der schleimigen Theile bewirkt wird, welche dann nach längerem Umrühren
suspendirt bleiben.
Dieser Bottich, welcher mit einem Ablaßhahne r versehen
ist, steht mit einem conischen bleiernen Gefäße C durch
die Röhre O in Verbindung, an welcher der Hahn c sitzt. Diese Röhre theilt sich bei c', um mehrere solche Gefäße wie C zu speisen, welches als erstes Filter dient. Zu dem Ende wird dasselbe
durch die Zwischenwand f, welche mit vielen kleinen
Löchern durchbohrt ist, in zwei Theile getheilt. Dieses Gefäß C wird durch eine conische Haube C' hermetisch
verschlossen, deren Boden f' von einer leicht gewölbten
Platte gebildet wird, welche wie die Platte f mit einer
großen Anzahl von Löchern versehen ist.
In das Gefäß C', an welchem sich ein Ablaßhahn r' befindet, sind Sägespäne bis zu einer gewissen Höhe
so gebracht, daß sie der oberen Röhrenableitung g nicht
hinderlich werden, mittelst welcher dieses Filtrirgefäß mit einem zweiten Gefäße G communicirt, worin eine zweite Filtrirung vollzogen
wird. Die Röhre g kann in i
abgezweigt werden, um mehrere Gefäße wie G zu speisen,
und hat einen Absperrhahn h.
Das Filtrirgefäß G ist durch einen vielfach
durchlöcherten hölzernen Boden f² in zwei Theile
getheilt. Dieser Boden ist oberhalb und unterhalb mit einer Lage von Baumwolle m bedeckt, welche selbst in seine Löcher eindringt. Am
Filtrirgefäße ist ein Ablaßhahn p und eine obere
Abflußröhre n angebracht, durch welche dieses Gefäß mit
einem letzten Gefäße communicirt. In demselben schlagen sich noch diejenigen
Schleimtheile nieder, welche in den ersten beiden Gefäßen sich nicht abgesetzt
haben.
Schließlich wird das letzte Filter mit einer Tonne vermittelst einer Röhrenleitung in
Verbindung gesetzt. Die Gefäße v, v' dienen zur Aufnahme
der in den Gefäßen A, C und G befindlichen abgelagerten Substanzen.
Das in das erste Gefäß A gebrachte Oel erfährt durch die
Einwirkung der Schwefelsäure eine theilweise Zersetzung, wodurch die schleimigen
Theile abgeschieden werden, von welchen ein Theil sich niederschlägt, der andere von
dem abfließenden Oele mit fortgeführt wird. Die größere Menge der fortgeführten
Theile wird entweder durch die Filter f und f' des Gefäßes C, oder durch
die in diesem Gefäße befindlichen Sägespäne aufgenommen. Die letzte und vollständige
Reinigung des Oeles bewirkt das Durchsickern desselben durch die Baumwollenlage über
und unter dem Boden f².
Sollten indessen noch Schleimtheile suspendirt geblieben seyn, so setzen sie sich in
dem letzten Filtrirgefäße ab, bevor das Oel in die Versandttonne gelangt.