Titel: | Ueber die Zusammensetzung des kohlensauren Uranoxyd-Natrons; von E. Friedr. Anthon. |
Autor: | Ernst Friedrich Anthon [GND] |
Fundstelle: | Band 156, Jahrgang 1860, Nr. LXXVII., S. 288 |
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LXXVII.
Ueber die Zusammensetzung des kohlensauren
Uranoxyd-Natrons; von E. Friedr.
Anthon.
Anthon, über die Zusammensetzung des kohlensauren
Uranoxyd-Natrons.
Da sich bei der Feststellung meiner (im vorhergehenden Heft S. 207 mitgetheilten)
Fabricationsmethode des Uranoxydes das Bedürfniß herausstellte, die Zusammensetzung
des kohlensauren Uranoxyd-Natrons kennen zu lernen, ich aber nirgends die
quantitative Zusammensetzung dieser Verbindung aufzufinden im Stande war, so nahm
ich eine Analyse derselben vor, bei welcher sich Folgendes ergab:
a) 30 Gran dieser Verbindung lieferten 7,1 Gran
Kohlensäure. Der Gehalt an dieser beträgt sonach 23,7 Procent.
b) 30 Gran mit einer Lösung von Salmiak übergossen, zur
Trockne abgedampft, zur Verjagung des überschüssigen Salmiaks mäßig geglüht, und
diese Behandlung mit einer Lösung von Salmiak unter Zusatz von etwas Ammoniak
wiederholt, und dann der Rückstand ausgezogen und erhitzt, lieferten 1,58 Gran
Uranoxyd. Der Gehalt an diesem beträgt hiernach 52,7 Proc.
c) Die beim Auslaugen dieses Uranoxyds erhaltenen
Flüssigkeiten zur Trockne abgedampft und schwach geglüht, hinterließen 12,9 Gran
Kochsalz, entsprechend 6,87 Gran Natron. Der Natrongehalt beträgt hiernach 22,9
Proc.
Es enthält sonach das kohlensaure Uranoxyd-Natron, welches sich als
schwerauflösliches schön citronengelbes Pulver beim Abdampfen der wässerigen
Lösungen von kohlensaurem Uranoxyd-Natron niederschlägt, in 100 Theilen
Uranoxyd
52,7
Natron
22,9
Kohlensäure
23,7
Wasser
0,7
–––––
100,0
und ist somit
= 2 (NaO, CO²) + U²O³, CO²
welche Zusammensetzung eine analoge von der, des von Ebelmen analysirten kohlensauren Uranoxyd-Kalis
ist.
Diese Verbindung löst sich in Wasser nur langsam auf und gibt bei einer Temperatur
von beiläufig 12º R. eine gesättigte Lösung von 1,161 spec. Gewicht.
Das kohlensaure Uranoxyd-Natron verliert bei gelindem Erhitzen etwas Wasser,
bei weiterem Erhitzen färbt es sich, noch ehe es zum Glühen gelangt, unter Verlust
eines großen Theils seiner Kohlensäure lichtziegelroth. Beim Rothglühen verliert es
einen weiteren Antheil, aber selbst durch halbstündiges Rothglühen nicht den ganzen
Gehalt an Kohlensäure.