Titel: | Johnson's Maschine zum Zerkleinern zäher Substanzen. |
Fundstelle: | Band 156, Jahrgang 1860, Nr. XC., S. 353 |
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XC.
Johnson's Maschine zum Zerkleinern zäher Substanzen.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, März 1860, S.
319.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Johnson's Maschine zum Zerkleinern zäher Substanzen.
Diese MaschineSie wurde dem Patentträger von W. J. Cantelo zu
Burlington in den Vereinigten Staaten mitgetheilt. hat den Zweck, zähe oder klebrige Substanzen, welche sich durch die
gewöhnlichen Vorrichtungen nicht mahlen oder zerreiben lassen, in Pulver oder
körnige Partikelchen zu verwandeln. Dieser Zweck wird auf eine sehr rasche und
wirksame Weise mittelst des in Fig. 14 im verticalen
Längendurchschnitte, und in Fig. 15 im Grundrisse
abgebildeten Apparates erreicht. Eine gewöhnliche, an eine Spindel befestigte
Circularsäge dreht sich in Lagern, welche an den gegenüberliegenden Kanten einer Plattform angebracht
sind. Letztere ist auf einem geeigneten Gestell befestigt. An beiden Kanten der
Plattform sind Leitschienen angebracht, zwischen denen der Kasten A in einer Richtung parallel zur Ebene der Säge gleitet,
ohne seitwärts einen Spielraum zu haben. In dem Kasten A
befindet sich ein Schlitz, welcher mit einem andern in der Plattform befindlichen
Schlitz coincidirt, worin die Säge frei rotirt. Zur Verstärkung des Kastens sind an
seiner Rückseite zwei krumme Rippen angebracht. Außerdem läuft der hinteren Seite
des Kastens entlang ein Schlitz zur Aufnahme der Enden zweier Schieber C. Diese werden mittelst einer durch ihre Enden gehenden
Schraubenspindel, die sich an den gegenüber liegenden Seiten des Kastens in Lagern
dreht, längs des Kastens bewegt. Die eine Hälfte der Schraube ist rechts, die andere
Hälfte links gewunden. Wird daher die Schraubenspindel nach der einen Richtung
gedreht, so nähern sich die Schieber einander, erfolgt jedoch die Drehung nach der
andern Richtung, so entfernen sie sich.
Folgendes ist die Wirkungsweise des Apparates. Nachdem man die Schieber C durch Umdrehung der Schraubenspindel B bis an die entgegengesetzten Enden des Kastens bewegt
hat, wird der zu zertheilende Block des Materials in den Kasten gebracht und durch
Umdrehung jener Spindel zwischen beide Schieber eingeklemmt. Der Kasten wird alsdann
mit seinem Zugehör aus freier Hand vorwärts geschoben, und der Block durch die Säge
zerschnitten, worauf der Kasten aus dem Bereich der Säge zurückgezogen wird. Durch
Umdrehung der Schraube bringt man sodann die getrennten Enden des Blockes wieder mit
einander in dichte Berührung, schiebt den Kasten wieder vorwärts und läßt die Säge
von Neuem auf das Material einwirken, und zwar genau in der Verbindungslinie beider
Hälften des Blockes. Diese Procedur wird so lange fortgesetzt, bis der ganze Block
durch die Zähne der Säge in Pulver oder Späne verwandelt ist, welche in einem
untergestellten Behälter aufgefangen werden. Es ist zu bemerken, daß wenn nach jedem
Schnitte die getrennten Enden des Blockes wieder zusammengebracht werden, der
Berührungspunkt stets genau in der Mittellinie zwischen den parallelen Seiten der
Säge liegen muß. Der Apparat ist unter Anderem anwendbar zum Zertheilen von Gutta-percha oder von Lederabfällen, die man zu Massen oder Blöcken vereinigen will. Gepulvertes
Leder wird gegenwärtig in Verbindung mit anderen Substanzen für mancherlei Fabricate
angewandt. Außerdem eignet sich der Apparat vortrefflich zum Pulverisiren von Farbhölzern.