Titel: | Kochapparat für Viehfutter, von Le Brun und Lévêque, Mechaniker in Creil. |
Fundstelle: | Band 156, Jahrgang 1860, Nr. CVIII., S. 424 |
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CVIII.
Kochapparat für Viehfutter, von Le Brun und Lévêque, Mechaniker
in Creil.
Aus Armengaud's Génie industriel, April 1860, S.
215.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Le Brun's Kochapparat für Viehfutter.
In der Landwirtschaft verwendet man zum Viehfutter gekochte Früchte, namentlich
Kartoffeln, gestampfte Disteln etc., deren Kochen man in der Regel mittelst
siedenden Wassers bewerkstelligt.
Diese Methode hat aber den Nachtheil, dem Futter nicht nur sein Aroma, sondern auch
eine gewisse Menge des nährenden Stoffes zu entziehen, welcher nothwendig darin
zurückbleiben sollte.
Durch Anwendung von Dampf gelangt man weit schneller zum Ziele und vermeidet noch die
eben bezeichneten besonderen Nachtheile der Verwendung des siedenden Wassers.
Auf den großen Gütern, welche eine Brennerei besitzen, können die Dampfkessel zur
Erlangung des erforderlichen Dampfes benutzt werden. Anders ist es in den kleinen
Oekonomien, wo deßhalb der Apparat von Le Brun und Lévêque den Landwirthen wesentliche Dienste
leisten muß.
Dieser Apparat, in welchem das Kochen des Futters unter der unmittelbaren Einwirkung
des Dampfes vollzogen wird, ist im Längendurchschnitt in Fig. 9 dargestellt.
Derselbe ist sehr einfach und besteht aus einem aus feuerfesten Backsteinen aufgeführten Herde
A, welcher auf den Mauern a ruht, einen gewöhnlichen Rost b und eine
Feuerungsthür c hat. Die Verbrennungsproducte entweichen
durch den Canal f nach dem Schornstein.
In das Mauerwerk ist ein blecherner Dampfentwickler B
eingehängt, welcher mit einer Eckleiste versehen ist und an derselben von der Mauer
A getragen wird.
Auf dieser Mauer liegt eine gußeiserne Platte und dient zu ihrer Befestigung.
Am Rande des Dampfentwicklers B ist innen ebenfalls eine
Eckleiste a' angenietet, auf welche das Gefäß D mit dem zu kochenden Viehfutter gesetzt wird.
Am Dampfkessel B sitzt ein Rohr e, welches in einen verschließbaren Trichter endigt, um das Einschütten
des Wassers zu erleichtern.
Das Gefäß, in welchem das Kochen vollzogen wird, ruht mit seinem äußern Rande auf der
rund herumgehenden Eckleiste a'; es ist mit einem Boden
g versehen, der mit vielen Löchern für den Durchgang
des Dampfes durchbohrt ist, und mit einer Thür h zum
Herausnehmen des gekochten Futters.
Der Deckel des Gefäßes D sitzt dicht auf diesem auf. Die
Dichtung bewirkt feuchte Leinwand, welche bei etwa eintretender zu hoher Spannung
der Dämpfe leicht nachgibt.