Titel: | Walze für Spiegelglas, von Despret in Jeumont. |
Fundstelle: | Band 169, Jahrgang 1863, Nr. CXII., S. 424 |
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CXII.
Walze für Spiegelglas, von Despret in Jeumont.
Aus Armengaud's
Génie industriel, Juli 1863, S. 27.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Despret's Walze für Spiegelglas.
Beim Walzen des ausgegossenen Spiegelglases wird durch die Erhitzung der Walze eine
unregelmäßige Ausdehnung und somit eine gewisse Biegung derselben bewirkt; die Folge
davon ist, daß das Glas in der Mitte dünner wird als am Rande, wo die Walze auf den
Leisten ruht, und daher nicht allein ein Materialverlust, sondern auch eine
Vermehrung der Schleifarbeit verursacht wird.
Der Erfinder hat daher in der Spiegelfabrik der Compagnie de
Floresse eine hohle Walze angewandt (welche ihm am 31. Januar 1862 in
Frankreich patentirt wurde). Diese hohle Walze ist an beiden Seiten durch
Metallscheiben geschlossen und enthält in ihrem Innern eine an den Enden hohle und
an beiden Seiten vorspringende Welle. In die Höhlung der Walze kann durch eine
Oeffnung, welche mittelst einer Schraube dicht zu verschließen ist, Wasser gefüllt
werden. Wenn dieses sich erhitzt, so tritt der Dampf durch Oeffnungen im hohlen
Theile der Welle aus.
Die Einrichtung ist aus dem Längen- und Querdurchschnitt der Walze, Fig. 10 und
11,
leicht verständlich. Der Körper A der Walze ist aus
Eisen gegossen und der hohle Raum durch die Platten D,
D' mit den Schrauben a geschlossen; die
Oeffnung b dient zum Einfüllen des Wassers. Die Welle
B ist bei d, d' hohl und
hier mit einigen kleinen Löchern c versehen.
Wenn die Walze einige Zeit gearbeitet hat, so entweicht Dampf aus dem Innern, das
Wasser wird von Zeit zu Zeit erneuert und so die Temperatur der Walze stets so
niedrig gehalten, daß die oben angedeuteten Unregelmäßigkeiten nicht entstehen
können.