Titel: Werkzeug zum Verbinden der Enden der Telegraphendrähte, von Poiton in Tours.
Fundstelle: Band 175, Jahrgang 1865, Nr. CXI., S. 432
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CXI. Werkzeug zum Verbinden der Enden der Telegraphendrähte, von Poiton in Tours. Aus Armengaud's Génie industriel, Januar 1865, S. 27. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Poitou's Werkzeug zum Verbinden der Telegraphendrähte. Die Vereinigung der Enden der einzelnen die Telegraphenleitungen bildenden Drähte geschieht bis jetzt in zweierlei Weise: durch Löthung und durch Zusammendrehen. Bei letzterer Art löst sich leicht etwas vom Zinküberzug ab, so daß bald Oxydation und mithin Veränderung der Leitungsfähigkeit des Drahtes eintritt. Auch ist das Zusammendrehen bei dickeren Leitungen unausführbar. Das Löthen allein mit einem leicht schmelzbaren Metall ist unzureichend, um den verschiedenen auf den Draht einwirkenden Kräften zu widerstehen. Löthung bei zusammengedrehten Drähten hat sich nicht viel besser erwiesen. Man pflegt daher die nebeneinander liegenden Drahtenden zu verlöthen und dann mit einem dünnen Draht zu umwickeln; dieß geschieht an Ort und Stelle und mit der Hand, also sehr unregelmäßig und mühsam. So unbedeutend diese Schwierigkeit scheint, so ist sie doch wegen der Menge auszuführender Verbindungen nicht unerheblich. Daher hat Poitou das in Fig. 23 und 24 dargestellte kleine Werkzeug zu diesem Zwecke construirt. Auf der hölzernen Spule A ist zum Voraus eine gewisse Menge Bindedraht mittelst der nachher abzunehmenden Kurbel B aufgewickelt. Dieser Spule parallel ist der hohle eiserne Cylinder C, welcher an einem Theil seiner Oberfläche zwischen zwei Erzeugenden der Länge nach offen ist, so daß er eine Längshöhlung E darbietet, in welche man die zu verbindenden Drähte einschiebt. Bei d ist ein Loch mit abgerundeter Kante, durch welches der Bindedraht eingesteckt wird. Man wickelt denselben ein oder zwei Mal mit der Hand um die Drahtenden; man hält diese leicht mit beiden Händen fest, während man mit dem Daumen der einen und mit dem Zeigefinger der anderen Hand das ganze Werkzeug um dieselben herumdreht. Dabei wickelt sich der Bindedraht in dichten und regelmäßigen Windungen um die Drahtenden ab und die Verbindung geschieht in dem Drittel der sonst nöthigen Zeit. Man braucht übrigens die Drahtenden nicht vorher zu verlöthen; einfaches Verzinnen durch Eintauchen in Chlorzinklösung und das Zinnbad ist hinreichend. Ist diese Vorbereitung geschehen und man löthet nach dem Umwickeln, so dringt das Loth bis in die feinsten Zwischenräume ein und es bildet die ganze Verbindungsstelle eine solide und dichte Masse.

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