Titel: | Ménard's Sicherheitsventil. |
Fundstelle: | Band 176, Jahrgang 1865, Nr. XCVII., S. 330 |
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XCVII.
Ménard's Sicherheitsventil.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Ménard's Sicherheitsventil.
Bei dem in Fig.
11 in verticalem Durchschnitt abgebildeten, in England und Frankreich
patentirten Sicherheitsventil von Felix Ménard in
Paris ist das Hauptventil D ganz in einer Kammer B eingeschlossen und wird, so lange der Dampfdruck die
bestimmte Höhe nicht überschreitet, durch diesen selbst geschlossen gehalten, indem man den
Dampf über das Ventil treten läßt. Der Ventilsitz besteht aus zwei concentrischen
Ringflächen E, E', zwischen denen die
Dampfausströmungsöffnungen C liegen. Der Dampf tritt aus
dem Kessel durch die Oeffnung A; hier befindet sich ein
kleines Ventil G, dessen Spindel der Länge nach außen
ausgehöhlt oder im Querschnitt kreuzförmig ist, um dem Dampfe den Durchgang zu
gestatten, am untersten Theile aber genau in die Oeffnung A paßt, so daß es diese, wenn es gehoben wird, vollständig schließt. Das
kleine Ventil wird direct durch das Gewicht G'
niedergehalten, welches mit Quecksilber oder einer anderen Masse gefüllt werden
kann. Uebersteigt der Dampfdruck im Kessel nicht die bestimmte Grenze, so behält das
Ventil G die gezeichnete Stellung und der Dampf kann
durch die Oeffnung A in die Kammer B treten und auf das Ventil D drücken. Steigt aber der Druck über die bestimmte Grenze, so wird das
Ventil G gehoben, der massive Theil seiner Spindel
sperrt die Oeffnung zwischen dem Kessel und der Kammer B
ab und der Dampf entweicht aus letzterer durch die Oeffnungen I, I, welche durch das Heben des Ventils G
frei werden. Da der Dampfdruck nur von unten auf das Ventil D wirkt, so wird dasselbe gehoben und der Dampf kann aus dem Kessel durch
die Oeffnungen C, C entweichen, bis der Druck so weit
gesunken ist, daß sich das kleine Ventil wieder senkt. Das letztere ist in einem
besonderen Gestelle F' gelagert, welches in der Kammer
B eingeschraubt ist und behufs der Reinigung und
Reparatur leicht herausgenommen werden kann. (Practical
Mechanic's Journal, Februar 1865, S. 293; aus der deutschen
Industriezeitung, 1865, Nr. 18.)