Titel: | Ueber Riementriebe; von Professor J. F. Radinger. |
Autor: | J. F. Radinger |
Fundstelle: | Band 228, Jahrgang 1878, S. 385 |
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Ueber Riementriebe; von Professor J. F. Radinger.Mit gef. Genehmigung aus Verfassers demnächst
erscheinendem Bericht über die Weltausstellung in Philadelphia 1876, Heft 25:
Dampfmaschinen und Transmissionen in den Vereinigten
Staaten von Nordamerika. 352 S. in gr. 8. Mit 256 Zeichnungen. Preis 6
M. (Wien 1878. Faesy und Frick.) Wir hoffen von
dieser ausgezeichneten Arbeit, welche sich den früheren hervorragenden Berichten
Prof. Radinger's (vgl. *1874 212 8. 213 13. 1875 215 1. 216 193. 217 81. 218 377) würdig anschlieſst, noch
weitere Auszüge bringen zu können.
Radinger, über Riementriebe.
Es ist völlig unglaublich, daſs der Riemen, so ein wichtiges, tausendfältig benutztes
Element des Industriebetriebes, von ganz Europa seit Jahrzehnten nach gewissen
blindlings als richtig angenommenen Anschauungen betrachtet, berechnet und für
groſse Kraftübertragungen verdammt werden konnte, während kaum ein Viertel Erdumfang
weiter, in Amerika, auch seit Jahrzehnten ganz andere Anschauungen und Berechnungen
herrschen und sich Riemen auch für die gröſsten vielhundertpferdigen
Effectsübertragungen bewähren. Drüben wirken 99 Procent aller Motoren durch Riemen
auf ihre Transmission, und die gröſsten Spinnereien und Mühlen empfangen durch sie
ihren tausendpferdigen Antrieb; bei uns würde man etwas Schlechtes zu thun glauben,
wenn man einer 40e-Maschine das normale verzahnte
Schwungrad vorenthielte, und bestaunt den Riemen eines 80e-Holzschleifsteines als ein sonst Unerhörtes.
Drüben geht aber auch fast alle Winkelübersetzung der Transmissionsstränge mit
Riemen vor sich, während man dafür in Europa, selbst nicht in den letzten
Wellenausläufern, der Lagerstühle und verzahnten Räder entbehren zu können
glaubt.
Diese Erscheinung ist so auffallend, daſs eine nähere Untersuchung der leitenden
Ansichten am Platze scheint.
In Europa wird der Riemen für gröſsere Kraftübertragungen hauptsächlich darum
zurückgesetzt, weil man ihm „nachrechnet“, daſs er viel gröſsere
Reibungsverluste in den Zapfen hervorbringt, als es beim Zahnantriebe der Fall ist.
Letzterer bewirkt nämlich einen Achsdruck gleich dem Zahndruck, beim Riemen jedoch
sei derselbe etwa dreimal so groſs. Diese „Rechnung“ gründet sich auf den
richtigen Ausgang, daſs die treibende Umfangskraft aus der Spannungsdifferenz der
beiden Riemenhälften
erwächst, und aus der ferneren Annahme, daſs die gröſsere Spannung T von der kleineren t im
Maſse T = tefa abhängig sei. Directe Versuche zeigen
auch, daſs letztere Rechnung für die ruhenden Scheiben richtig ist, und daſs, so
lange kein Gleiten eintritt, die kleinere Spannung bei halb umspanntem Umfange
ungefähr die Hälfte der gröſseren Spannung beträgt. Daraus ergab sich nun mit
scheinbar unzweifelhafter Sicherheit die Anschauung, daſs die Spannung des
treibenden Riemens der doppelten, jene des ablaufenden der einfachen Umfangskraft
gleich sein müsse und der Achsdruck gleich deren Summe, also gleich der dreifachen
Nutzkraft wird.
Bei der Berechnung der Riemenspannung entfällt dabei der einzelne
Scheibendurchmesser, indem das Product P × V (Kraft mal Umfangsgeschwindigkeit) dem übertragenen
Effect entspricht und gleich bleibt, ob man es von der kleineren oder gröſseren
Scheibe erhebt; da die Umfangsgeschwindigkeit beider einander gleich sind, muſs es
auch die Umfangskraft sein, und die Riemenspannung, nach obigem ähnlich deren
doppelter Gröſse vorausgesetzt, bleibt in der Rechnung von dem Einfluſs des
Scheibendurchmessers frei.
Nun erkannte man aber in Amerika, daſs die auftretende Spannung des treibenden
Riemens nicht von der Gegenspannung allein herkomme, sondern daſs auch der
Atmosphärendruck den Riemen an seine Scheibe preſst. Unter dem leisen Voreilen,
welches eine Scheibe stets gegen ihren Riemen einhält, wird die zwischen beiden
enthaltene Luft verdrängt, und der Riemen legt sich an seine Scheibe wie eine
Adhäsionsplatte an die andere, welche auch nach leisem Reiben zu innigem Schlüsse
kommt. Wenn aber der Riemen auf seiner Scheibe unter dem Atmosphärendruck adhärirt,
also gleichsam anklebt, so wird er selbst mit verschwindend kleiner Gegenspannung
jede seiner Festigkeit zulässige Kraftäuſserung übertragen können, falls er nur mit
einer genügend groſsen Auflagfläche die Scheibe berührt. Dieses Berühren wird kein
absolut ununterbrochenes sein, ja vielleicht befindet sich unter neun Zehntel der
gesammten Auflagfläche noch Luft. Aber der Atmosphärendruck auf das noch übrige
Zehntel erzeugt schon eine solche Pressung, daſs die dadurch geweckte Reibung zur
Kraftübertragung genügt. Dabei muſs aber der Riemen sich völlig ruhig und
gleichmäſsig auflegen können und nicht nur er selbst tadellos eben und gleich
gespannt, sondern auch jedem Schleudern der Rolle vorgebeugt sein; letzteres wird,
abgesehen von genauer Herstellung und solider Lagerung, wesentlich durch das völlige
Gleichgewicht der Scheiben bedingt, welches keine freien Fliehkräfte auftreten
läſst. Daher sind alle, selbst von Fabriken zweiten Ranges hergestellten, Scheiben
sorgfältig dem Gewichte nach balancirt, was, abgesehen vom Gang des Riemens, auch
die Wellen und Lager trotz höherer Umdrehungszahl wesentlich schont.
Von diesem uns neuen Standpunkt betrachtet, entfällt aber finden Riemen der Vorwurf
jeder Kraftverschwendung durch auftretenden höheren Achsdruck als beim Zahnrad. Es
wird wohl stets eine Gegenspannung der nicht arbeitenden Seite vorhanden sein,
welche das nicht peitschende Anlegen und das Luftschlucken verwehrt; doch ist der
Betrag dieser Spannung verschwindend, und da jener der Treibseite nur der einfachen
nützlichen Umfangskraft gleichkommt, so findet man nun keine Ursache mehr, die
übrigen Vortheile des Riementriebes gegen die theuere, schwieriger herzustellende,
meist lärmende und an Entfernung und Lage gebundene Zahnradübersetzung
hintanzustellen, und dies um so weniger, als ja auch beim Zahnrad durch höhere
Eigengewichte und schiefe Drücke ein höherer als der reine Nutzdruck auf die Achse
fällt.Ein anderer Vorwurf, der dem Riementrieb gemacht wird, ist der eines groſsen
Arbeitsverlustes durch die gleitende Reibung zwischen Riemen und Rad. Dieser
kann bei schlechten und losen Trieben allerdings bedeutend werden, und
gleitet der Riemen um 5 Procent seines Weges, so verliert er nahezu den
gleichen Procentbetrag der treibenden Arbeit. Doch sind solche Riementriebe
bereits seltene Exemplare, und als Normal dürften 2 bis 3 Proc. Rückblieb
gelten, während gute und genügend breite Riemen weit darunter bleiben, wie
dies u.a. dadurch einleuchtet, daſs es Riemen gibt, welche 20 Jahre lang
dienen, was bei starkem Gleiten nicht möglich wäre. Der Zahnradtrieb
verursacht aber durch seine Reibung auch einen stark merkbaren Verlust, und
falls man nicht schlechte, d. i. zu schmale Riementriebe mit guten
Zahnrädern vergleicht, trifft der Vorwurf gröſserer Arbeitsverluste am
Riemen als am Zahnradumfange nicht zu.
Dieser Anschauung folgend, sind die groſsen Kraftübertragungen in Amerika fast
ausnahmslos durch Riemen und schon so seit dem J. 1840 vermittelt sowie tief
eingerückte Spannrollen, oft nur durch ihr Eigengewicht wirkend, in Hauptantrieben
häufig zu finden. Und selbst hundertpferdige Uebersetzungen für rechtwinklig
abzweigende und dabei verschieden hoch liegende Transmissionen gehen an kühnen
Leitrollen entlang, und nirgends beklagt man sich über auffallenden Kraftverlust
oder nimmt eine wesentliche Abnutzung wahr, wie es doch nach der europäischen
„Rechnung“ und bei den zu schmalen Riemen selbst bei der europäischen
„Erfahrung“ zu erwarten stünde. Hier hängt also die übertragbare Kraft
hauptsächlich von der Glätte der Scheibe und des Riemens, sowie von deren
Berührungsfläche, oder bei gegebenem Durchmesser und Umspannung von dessen Breite
ab. Die Dicke kommt erst in zweiter Linie in Frage, und je geringer sie bleiben
kann, desto biegsamer und wirksamer wird der Trieb, denn desto mehr
Berührungsstellen findet das Leder am Scheibenumfang. Kleine Scheiben verlangen also
breitere Riemen als groſse, und vergleicht man die amerikanischen Ausführungen mit
den Resultaten, welche die gebräuchliche europäische Rechnung ergeben würden, so
findet man die merkwürdigsten Differenzen.
So würde beispielsweise ein
Riemen, der unter folgenden Verhältnissenarbeitet:
Zu übertragen
106e
Antriebsscheibe-Durchm. 3m,05
Umfangskraft
524k
„ -Umdrehungen 95 in 1
Min.
„ -Geschwind.
15m,2
Getriebene Scheiben: Umdrehungen in 1
Min.
95 116 145 193 290
„
„ Durchmesser
3,05 2,5 2 1,5 1m,0
Erhalten nach amerikan. Rechnung:
Breite
343 420 524 700 1048mm
„
„ europäischer „ „
412 constant.
Das Beispiel ist der Ausstellungsmaschine der Buckeye Engine Company entnommen, und die thatsächliche
Ausführung hatte 620mm Riemenbreite, weil die
Maschine die obere Transmission mit etwa 180 Touren betrieb.
Die Riemen sind also im Allgemeinen breiter als unsere; daher sind Doppelriemen
seltener nöthig, und weil die Glätte des Riemens als wesentlich für das Ausdrücken
der Luft erachtet wird, so läuft meist die dichtere und festere Haar- und nicht wie
bei uns die rauhere Fleischseite auf der Scheibe. Von ersterer wird angenommen, daſs
sie um 34 Proc. mehr Arbeit übertragen kann als die Fleischseite, aber auch ihre
gröſsere Dichte und Widerstandsfähigkeit gegen das Abschleifen lassen sie als die
naturgemäſse Arbeitsseite erscheinen. Ein doppelter Riemen wird weniger Arbeit
übertragen als ein gesund laufender einfacher; er kann stärker gespannt werden als
ein einfacher; aber da seine Steifigkeit gegen die Adhäsion wirkt, so wird ein
Fortschritt im Ersatz des doppelten gegen den einfachen Riemen ersehen.
Am besten wird die Thatsache, daſs nicht die Reibung der rauhen Riemenseite auf
rauher Scheibe, sondern der Luftdruck zwischen glatter Seite und glatter Scheibe das
Wirksamere im Riementriebe ist, durch folgenden Versuch beleuchtet, welcher in der
Riemenfabrik von J. B. Hoyt and Co. in New-York, einer
der gröſsten derartiger Fabriken der Welt, durchgeführt wurde, und worüber mir ein
Abdruck vorliegt. Die vier unten angeführten Scheiben waren genau gleicher Gröſse,
und die darüber gelegten Riemen wurden auf einer Seite festgehalten, während das
andere Ende mit einem Gewichte belastet war, welches 1/15k
für 1qc (1 Pfund auf 1 Quadratzoll) berührter
Fläche entsprach. Die nachstehende Tabelle zeigt die Anzahl Pfunde, welche am
Scheibenumfang erforderlich waren, um a) die Riemen fast gleiten zu machen, b) die
Riemen zeitweilig gleiten zu machen, c) die Riemen fortgesetzt gleiten zu
machen.
Haarseitegegen Scheibe
Fleischseitegegen Scheibe
a
b
c
a
b
c
Rauhe eiserne Scheibe
1½
¾
3
1½
¾
2¼
Polirte „ „
1½
1
9
1¼
¾
6½
Glatte Mahagony-Scheibe
3¾
2¼
4
3
1½
3¼
Scheibe mit Leder bekleidet
6
2½
10
3½
2¼
7
Die Zahlen sprechen für sich selbst. So lange keine
Geschwindigkeit herrscht, also die Luft nicht durch die gegenseitig entlang
gleitenden Flächen ausgepreſst wird, sind rauhe und glatte Flächen hier fast
gleichwerthig und die Reibung wird von jener an der Holzscheibe weit überholt. Wenn aber einmal
die Bewegung eintritt, wächst die Adhäsion oder vielmehr die Luftdruckwirkung
auſserordentlich und die blanke Eisenscheibe verhält sich fast so als jene mit Leder
bekleidete.
Kautschukriemen sind gleicher Wirkung mit den Lederriemen und schlieſsen in Folge
ihrer Elasticität so dicht an die Scheiben als diese. Sie sind billiger im Preise
und dauern, richtige Auflagflächen vorausgesetzt, mindestens ebenso lang.
Kautschukriemen sind in Amerika häufiger verwendet als bei uns, und in der
Ausstellung lagen deren viele zur Ansicht vor, welche schon lange benutzt wurden.
Eisenbrey and Sons legten einen vor, der 20 Jahre
in ununterbrochenem Betriebe war. Selbstverständlich dürfen Kautschukriemen nie zur
Ausrückung verwendet werden. Die Dimensionen von Leder- und Gummiriemen sind
überhaupt oftmals kolossal, und doppelte Lederriemen 1m,0 breit, 40 bis 50m lang, 15mm dick, über 500k schwer, einer sogar, von J. B. Hoyt and Co.
in New-York, 1m,52 in einer Breite breit, bei
90m lang, fast 1000k schwer, und Kautschukriemen bis 1m,22 breit, 100m, lang, über 1600k schwer, sind keine
Seltenheit, und ich sah Riemen, die 190m lang
waren.
Was nun die Dimensionirung dieser Riementriebe betrifft, so habe ich dieselbe
vielseitig verfolgt. Am zutreffendsten finden sich die obigen Ansichten verkörpert
in der Formel des überall benutzten „Handbook of land and marine engines“ von Stephen Roper (Philadelphia 1875), welches die Formel enthält:
\mbox{Riemenbreite in Zoll}=\frac{3600\times
\mbox{Pferdekraft}}{\mbox{Minutl. Riemengeschw. in Fuss} \times
\mbox{Auflaglänge in Zoll}}
Unter Auflaglängen ist jene an der kleineren Scheibe
verstanden. Für Metermaſs lautet die Formel:
b=0,236\,\frac{N}{vl},
wobei N die zu übertragenden
Pferde, b Breite, v
Geschwindigkeit in der Secunde, l Auflaglänge an der
kleineren Scheibe, alles in Meter, bedeuten. Etwas umformt kann man schreiben:
bl=0,003147\,P oder für halbe Umspannung:
b=2\,\frac{P}{D},
wo b Riemenbreite in Millimeter,
P Umfangskraft in Kilogramm, D Durchmesser der kleineren Rolle in Meter
vorstellen.
Roper gibt an, daſs die Spannung bis 1000 Pfund für den
Breitenzoll (1k,8 für 1mm Breite) sicher gehen kann, woraus sich die
Riemenbreite controlirt, und daſs die Geschwindigkeit bis zu einer Meile in 1 Minute
(30m in der Secunde) steigen darf.
Diese Anschauung findet man auch aus den Nachrechnungen der Maschinengröſsen
rationell arbeitender Fabriken heraus. Eine hochstehende Firma dieser Art ist J. C. Hoadley and Co. in Lawrence (Mass.) und die Riemen ihrer
Dampfmaschinen laufen mit der Geschwindigkeit von 13 bis 15m in der Secunde von den gröſsten Effecten 75e indicirt bis zu den kleinsten von 9. Rechnet man
die Beanspruchung der Riemen nach, so ergibt sich aber die Spannung im Riemen selbst
mit der Scheibengröſse, also bei fast constanter Geschwindigkeit mit deren
Berührungsfläche rapid, und zwar von 0,31 auf 0k,85 auf 1mm steigend, wie folgendes
Tabellenbruchstück zeigt:
Pferdekräfte
9
25
50
75
D Scheibendurchmesser
0,914
1,22
1,83
2m,13
b Riemenbreite
152
305
356
457mm
Minutliche Umdrehungen
300
200
150
130
Secundliche Umfangsgeschw.
14,3
12,28
14,5
14m,5
P Umfangskraft
47
147
258
388k
Umfangskraft auf 1mm
Breite
0,31
0,48
0,72
0k,85.
Bis hierher ist noch kein Gesetz für die Riemenbreite ersichtlich; dies wird aber
sofort geschehen, wenn wir nicht den specifischen Zug allein betrachten, sondern
auch die Gröſse der Scheibenoberfläche =bD\pi oder einen
constanten Theil derselben ins Spiel bringen und die Riemenspannung P davon abhängig annehmen, also setzen
bD=CP oder C=\frac{bD}{P}. Dann erhält man
für obige Scheiben:
C Constante
2,9
2,5
2,5
2,5
und das Gesetz ist gefunden und lautet für diese mittelgroſsen
Riemen (ähnlich der Formel nach Roper):
b=2,5\,\frac{P}{D}.Es darf überdies nicht verschwiegen werden, daſs in einer Abhandlung vom Roebling über Drahtseil-Transmissionen der Satz
vorkommt: „Die Praxis lehrt, daſs 70 Quadratfuſs (6qm,5) in der Minute laufender
Riemenoberfläche le entsprechen, ihm also die Adhäsions-Anschauung fremd
war
Roebling war überdies ein deutscher Techniker
und wurde ein amerikanischer Brücken- und nicht ein Maschinenbauer, und da
auch die Transmissionsabhandlung eine Umarbeitung Hirn'scher Schriften und Uebersetzung des Reuleaux'schen Constructeurs ist, wie die Einleitung angibt, so
scheint dessen Ansicht auf der europäischen zu wurzeln und ist hier von
keiner Bedeutung.Auch kommt in der für Deutschland bestimmten Uebersetzung der Sellers'schen Abhandlung über Transmissionen
Folgendes vor: „Der Widerstand des Riemens gegen das Gleiten ist
unabhängig von seiner Breite, und es wird kein Vortheil daraus gezogen,
wenn diese Dimension über das Festigkeitsmaſs hinaus genommen wird.“
In der englisch geschriebenen Originalabhandlung fehlt aber dieser Satz, und
da Sellers kein Wort deutsch versteht, scheint
Obiges die beigefügte Ansicht des Uebersetzers zu sein.Ferner finden sich wohl in den Katalogen der Mühlenbau-Anstalten lange
Tabellen vor, welche aber weniger für groſse, als für die kleineren
Theiltransmissionen gelten. Die ausführlichste steht bei Fales Jenks and Son, und ich fand im englischen
Maſs die ihrer Tabelle unterliegende Formel genau mit:b=1125\,\frac{N}{V},wobei V für die Minute
gilt. Hier ist aber der Maximaleffect 64e
und die Maximalbreite 60cm.