Titel: | Condensationswasser-Ableiter von J. J. Royle in Manchester. |
Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 275 |
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Condensationswasser-Ableiter von J. J. Royle in
Manchester.
Mit Abbildungen auf Tafel 22.
Royle's Condensationswasser-Ableiter.
Eine Nachbildung des Kusenberg'schen Wasserableiters
(*1877 225 30) hat J. J.
Royle in Manchester (* D. R. P. Nr. 2401 vom 11. September 1877) patentirt
erhalten.
Das Ventilgehäuse A (Fig. 2 bis
4 Taf. 22) ist an zwei Seiten durch Verschraubungen geschlossen, durch
welche die Spindeln c, c1 der Ventile b, b1 hindurchgehen; diese haben ihren Sitz im Ventilgehäuse. In das letztere
ist oben das Rohr D und unten das Rohr D1 eingeschraubt; beide
Röhren sind an ihren äuſsersten Enden mit Gewinde versehen. Mit dem äuſsersten
Theile des Gewindes g ist das Rohr D und mithin der gesammte Apparat an die Rohrleitung
oder das Gefäſs angeschraubt, aus welchem die condensirte Flüssigkeit abgeleitet
werden soll.
Auf dem Gewinde g des Rohres D sitzt ferner die Mutter F, welche durch
eine Klemmschraube festgestellt werden kann. Diese Mutter ist oben kugelförmig
abgedreht und trägt den Theil E, welcher über das
Gewinde g gesteckt ist. Mit E sind die Bänder h, h1, die sich nach unten in Bogenform bis zu dem Theil E1 erstrecken,
verbunden. Der Theil E1
steckt über dem Gewinde des Rohres D1 und wird hier durch zwei Muttern in
seiner Stellung erhalten. Der Theil E ist durch die
Mutter F so eingestellt, daſs die Bänder h und h1 die nach auſsen vorstehenden Enden der
Ventilspindeln c und c1 nicht berühren.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende: Tritt durch das Rohr D kalte Flüssigkeit in den Apparat ein, so kann
dieselbe durch die freigelassenen Ventilsitzöffnungen und durch das Rohr D1 entweichen. Folgt
der kalten Flüssigkeit Dampf, so dehnt sich die gesammte Rohrlänge D und D1 aus, die Theile E, E1 entfernen sich von einander und
ziehen dadurch die Bänder h, h1 an, welche, indem sich ihre Bogenform verflacht,
gegen die Ventilspindelenden drücken und dadurch die Ventile b, b1 schlieſsen. Der Durchgang vom Rohr
D nach dem Rohr D1 wird dadurch geschlossen und der Dampf
kann nicht entweichen.
Die weiteren Bedingungen für eine zutreffende Wirkungsweise des Apparates sind früher
(Bd. 225 S. 31 und 32) näher angegeben. Wir nannten den Apparat oben bereits eine
Nachbildung, müssen aber noch hinzufügen, daſs wir keine Vorzüge zu entdecken
vermögen, welche dem Royle'schen Wasserableiter
gegenüber dem Kusenberg'schen eigen sind.