Titel: | Tiefenloth von P. C. Rousset in St. Petersburg. |
Autor: | H–s. |
Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 457 |
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Tiefenloth von P. C. Rousset in St. Petersburg.
Mit Abbildungen auf Tafel 38.
Rousset's Tiefenloth.
In diesem Journal 1876 221 * 223 wurde die Beschreibung eines Tiefenlothes ohne Leine
von Hopfgartner und Arzberger gebracht, dessen Grundgedanke darin besteht, das Sinken des als
Schwimmkörper construirten Lothes durch Ballast zu bewerkstelligen, welcher sich
beim Aufstoſsen in der Tiefe ablöst, so daſs das entlastete Loth vermöge des
Auftriebes wieder zur Meeresoberfläche zurücksteigen muſs. Dieses Princip, welches
der Natur der Sache nach für alle folgenden Constructionen typisch werden dürfte,
liegt auch dem vorliegenden Tiefenloth (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 7754 vom 2. Mai 1879)
zu Grunde. Neu ist an diesem die Anbringung einer zusammenhängenden Masse als
Ballast und die Anwendung eines Massey'schen Patentlogs als Vorrichtung zum Messen
der vom Instrument zurückgelegten Tiefe. Ein solches zur Messung der
Schiffsgeschwindigkeiten dienendes Log enthält bekanntlich ein Zählwerk, welches
durch Schraubenflügel bewegt wird. Die Drehungen der Schraube werden nur nach einer
Richtung auf das Zählwerk übertragen, im gegebenen Falle derart, daſs das Zählwerk
beim Sinken des Lothes still steht und nur beim Steigen den zurückgelegten Weg
registrirt.
An das Log, welches in Fig. 1 Taf.
38 mit L bezeichnet ist, ist oben ein Schwimmer S, unten das Belastungsgewicht G angehängt, letzteres an einem Ring a des
Logs mittels eines Hakens b, welcher sich von selbst
aus dem Ring a aushängt, sobald das Gewicht auf ein
Hinderniſs stöſst. Nach dem Loslösen des Gewichtes G
steigt das Log, vom Schwimmer S gehoben, wieder zur
Wasseroberfläche. Hierbei dreht sich die Schraube am unteren Ende des Logs so, daſs
ihre Bewegung auf das Zählwerk übertragen wird, welches dann den vom Apparat
zurückgelegten Weg erkennen läſst.
Wird das Sinken und Steigen des Apparates durch eine Strömung beeinfluſst, so bewegt
sich derselbe in irgend einer Curve von A nach B und dann zurück nach C
(Fig. 2). Die Verbindungslinien AB und BC wird man als die Schenkel eines gleichschenklichen
Dreieckes betrachten können, dessen Basis AC sich vom
Schiff aus bestimmen läſst. Die wahre Tiefe BD kann
dann aus AC und BC, welch
letztere Länge das Zählwerk angibt, berechnet werden.
H–s.