Titel: | Sicherheitskurbel von J. Weidtman in Dortmund. |
Autor: | F. H–s. |
Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 272 |
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Sicherheitskurbel von J. Weidtman in
Dortmund.
Mit einer Abbildung auf Tafel 22.
Weidtman's Sicherheitskurbel.
Die Verbindung einer Kurbel mit dem ersten Getriebe einer Lastwinde mittels einer
Reibungskupplung bietet den Vortheil, daſs die Last niedergelassen werden kann, ohne
daſs die Sperrklinke ausgehoben zu werden braucht und ohne daſs die Kurbel an der
rückläufigen Bewegung theilnimmt, was für die Sicherheit des Betriebes von hoher
Bedeutung ist. Während nun bisher als Kupplungsvorrichtung die Klotz- und Bandbremse
(vgl. 1879 * 233 298. 1882 243 * 22) angewendet wurde, benutzt J. Weidtman in Dortmund (* D. R. P. Kl. 35 Nr. 13639
vom 30. October 1880) zu diesem Zweck eine gewöhnliche Reibungs- oder eine
Riffelscheibenkupplung. Die eine Kuppelschale d (Fig.
10 Taf. 22) ist unmittelbar an das lose auf der Kurbelachse b sitzende Getriebe c
angegossen, während die zweite Kupplungshälfte, der Reibungskegel e, mit der Kurbelachse b
durch den Querkeil m derart auf Drehung verbunden ist,
daſs sich e längs der Achse b etwas verschieben kann. Der Querkeil m
verbindet zugleich den Winkelring h fest mit der
Kurbelachse. Auf das mit Gewinde versehene Ende der letzteren ist die Kurbel a aufgeschraubt. An einer Drehung der Kurbel kann
vorerst weder die mit ihr durch die Schelle g
verbundene Kuppelhälfte e, noch die Kurbelachse b selbst bei einiger Reibung in den Gewindegängen
theilnehmen, da der Reibungskegel e durch die sich
gegen den Winkelring h stützenden, mittels der
Schrauben k nach Bedürfniſs zu spannenden Federn i genügend stark in die Kuppelschale d gedrückt wird, um dies zu hindern. Durch Rechtsdrehen
der Kurbel schraubt sich diese deshalb zunächst gegen den Reibungskegel e und preſst diesen noch fester in die Kuppelschale d, worauf letztere mit dem Getriebe c durch die Kurbel mitgenommen und die Last gehoben
wird. Ein Linksdrehen der Kurbel hat dann das Lösen der Kupplung und das Sinken der
Last zur Folge, da das Kuppelstück e nicht der Drehung
der Kurbel folgen kann, weil die Klinke in dem mit ihm zusammen gegossenen Sperrrad
s liegen bleibt. Die Gröſse der Kurbelrückdrehung
ist natürlich für die Geschwindigkeit maſsgebend, mit welcher die Last sinken
soll.
Muſs mit dem Raum gespart werden, so kann man statt der Reibungskegel auch
Riffelscheiben anwenden und den Winkelring h mit den
Federn i weglassen. Es müssen jedoch dann die Zähne des
Sperrrades s so geformt sein, daſs sie nach beiden
Richtungen wirksam sein können. Eine zweite Sperrklinke hat dann die Kuppelhälfte
e mit der Welle b
festzuhalten, während beim Anheben die Kurbel gegen die erstere geschraubt wird.
Nach vollzogener Kupplung muſs sich diese Klinke von selbst aus dem Sperrrad
ausheben.
F. H–s.