Titel: | F. Heim's Neuerungen an Bronzirmaschinen. |
Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 372 |
Download: | XML |
F. Heim's Neuerungen an Bronzirmaschinen.
Mit Abbildungen auf Tafel 27.
F. Heim's Neuerungen an Bronzirmaschinen.
Um bei Herstellung von bronzirtem Druck auf Papierbögen das lästige und unökonomische
Verstauben des zum Auftragen des Bronzepulvers auf die mit Leinölfirniſs oder einem
anderen Bindemittel vorgedruckten Bögen zu vermeiden, hat die Firma Friedr.
Heim und Comp. in Offenbach a. M. (*
D. R. P. Kl. 15 Nr. 15854 vom 26. Januar 1881) die in
Fig. 14 und 15 Taf. 27
veranschaulichte Bronzirmaschine ausgeführt. Das Bronzirwerk ist hier in einem
Kasten eingeschlossen und alle Thüren mittels Plüsch staubdicht eingepaſst. Links
oben befindet sich der Anlegetisch m, von wo aus die
Bögen an einen abgesetzt sich drehenden Cylinder a
abgegeben werden; unten links ist der Auslegetisch n.
Das Bronzepulver wird oben in einen Kasten l geschüttet
und von hier mittels verstellbarer Speisewalzen und der Plüsch- oder Auftragwalze
e an den zu bronzirenden Bogen abgegeben. Die
Fläche des Bogens geht nun an der Verreibwalze f vorbei
und wird dann von zwei Abstäubern h der Ueberschuſs an
Bronzepulver weggenommen. Der erste Abstäuber ist von dem Auftrageraum durch eine
Wand geschieden und, wie auch der zweite, vollständig abgeschlossen, damit die
Bronze in diesen Räumen ohne Verlust gesammelt werden kann. Die Abstäuber bestehen
aus einer Walze mit daran befestigten Tuch- oder Lederlappen, welche, in schnelle
Drehung versetzt, gegen den auf dem Cylinder liegenden Bogen und gegen die Stäbe x schlagen und die Bronze abklopfen. Die abfliegende
Bronze kann sich auf dem geneigten Boden der Abklopfräume sammeln und gleitet, durch
das Rütteln der Maschine veranlaſst, durch einen Schlitz in einen kleinen Sammelbehälter, von wo
sie nicht durch Luftströmung verloren gehen kann. Nach dem Abklopfen wischt eine
Plüschwalze i, unterhalb des zweiten Abklopfers, den
Rest loser Bronze vom Bogen ab.
Der Antrieb des Cylinders a geschieht durch Räder s und r von der Welle z aus. Das Rad s hat nur
auf einer Hälfte seines Umfanges Zähne und läſst daher den Cylinder a zum Anlegen an der betreffenden Stelle stillstehen.
Zum Oeffnen und Schlieſsen des Greifers b ist ein
zweites Räderpaar s1,
r1 angebracht. Das
Rad r1 sitzt lose auf
der Cylinderwelle und trägt eine excentrisch angebrachte verstellbare Knagge d, welche gegen einen Arm bei o zum Oeffnen des Greifers b stöſst. Gleitet
die Knagge d von dem Greiferarm ab, so läſst die Feder
c den Greifer zuschlagen und der erfaſste Bogen
wird nun durch die Maschine gezogen.
Damit bei der Unterbrechung der Drehung des Cylinders dieser sich nicht weiter
bewege, sondern sofort, aber ohne Stoſs, stillstehe, ist unten am Cylinder eine
Bremse q angebracht, welche durch ein Gewicht
angedrückt wird. Kurz bevor der letzte Zahn des Rades s
auſser Eingriff mit dem oberen Rade r kommt, läſst ein
Excenter p1 auf der
Welle z das Gewicht des Bremshebels niedergehen und die
Bremse hält den nun freien Cylinder auf. Sobald die Bewegung des Cylinders wieder
eintreten soll, wird der Bremshebel gehoben; zugleich tritt auch eine kleine Rolle
an dem Arm p aus einem Einschnitt in dem Cylinderrand
heraus und gibt den Cylinder a frei.
In dem Zusatzpatent (* Nr. 18023 vom 13. November 1881) ist der Mechanismus zum
Festhalten und Ingangsetzen des Bronzircylinders a
etwas verbessert angegeben.