Titel: | Erwärmung von Motoren bei aussetzendem Betrieb. |
Autor: | Alexander Brückmann |
Fundstelle: | Band 323, Jahrgang 1908, S. 539 |
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Erwärmung von Motoren bei aussetzendem
Betrieb.
Von Dipl.-Ing. Alexander Brückmann,
Frankfurt a. M.
(Schluß von S. 526 d. Bd.)
Erwärmung von Motoren bei aussetzendem Betrieb.
Textabbildung Bd. 323, S. 539
Fig. 42.Diagramm zum aussetzenden Betrieb des gekapselten Transformators,
Unterspannung; Amp.
Aussetzender Betrieb. In Fig.
42 ist das Diagramm für die Oberspannung aufgezeichnet. Da auch bei dem
gekapselten Transformator die mittlere Endtemperatur den Wert der bei Dauerbetrieb
unter normaler Last bei dem luftgekühlten Transformator eintretenden Endtemperatur
nicht überschreiten sollte, ist die Temperaturgerade im gleichen Abstand von der
Abszissenachse wie in dem Diagramm des luftgekühlten Transformators gezogen. Wir
erhalten daraus folgende Werte:
\frac{a}{r}=
\frac{1}{1}
\frac{1}{1,5}
\frac{1}{3}
Belastung des
gekapseltenTransformators
22
24,5
31
Belastung des
luftgekühltenTransformators
32,5
36,5
45,6
Die letzte Zeile ist zum Vergleich hinzugefügt.
Die mit diesen Werten ausgeführten Versuche sind in Fig.
43 für die Oberspannung, in Fig. 44 für
die Unterspannung dargestellt und ergeben nahezu die der zugrunde gelegten
Endtemperatur entsprechenden Werte.
Zur Uebersicht sind in Tab. 6–8 die einzelnen Betriebe der verschiedenen Maschinen
nebst den dabei von den Maschinen aufgenommenen Leistungen zusammengestellt:
Tabelle 6.
Hauptstrommotor:
Arbeits-verhältnisa : r
Größe von r in
Min. u. Sek. für a =
PS
1 Minute
5 Minuten
10 Minuten
∞
Dauerlast
2,24
2,4
0'25''
2' 5''
4' 10''
2,69
1,3
0'46''
3'50''
–
2,99
0,87
1' 9''
5'45''
11'30''
3,29
0,645
1'33''
7'45''
–
3,58
0,513
1'57''
9'45''
19'30''
3,88
0,414
2'25''
12'6''
–
4,18
0,294
3'24''
17'0''
34'0''
4,48
Tabelle 7.
Asynchronmotor:
Arbeits-verhältnisa
: r
a
inMinuten
r in Minutenu.
Sekunden
PS
∞
Dauerlast
6,46
5\,\left(\frac{T_a}{T_r}=1\right)
5
1'50''
7,37
2
3
2'42''
8,30
1
3
5'24''
9,70
0,5
3
10'48''
10,90
Tabelle 8.
Transformator:
Arbeits-verhältnis
Luftgekühlt
Gekapselt
a
r
KW
a
r
KW
∞
Dauerlast
2,20
Dauerlast
1,73
3 : 1
15
5
2,92
–
–
–
1 : 1
10
10
3,58
20
20
2,42
1 : 1,5
10
15
4,01
20
30
2,69
1 : 2,33
9
21
4,57
–
–
–
1 : 2
5
15
5,01
5
15
3,41
Zusammenfassung. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich
mit der Erwärmung elektrischer Maschinen bei aussetzendem Betrieb. Zunächst ist die
Größe der Temperaturkonstanten der Erwärmungskurve abhängig von der Belastungs- und
der Abkühlungskurve bei ruhender Maschine untersucht. Durch Behandlung der
gemessenen Punkte nach einer einfachen graphischen Methode, ist die Größe der
Temperaturkonstanten bestimmt. Es zeigt sich, daß die Temperaturkonstante bei
höheren Belastungen des Hauptstrommotors, sowie bei dem Asynchronmotor und dem Transformator
unabhängig von der Belastung praktisch konstant ist. Ferner ist aus der Gleichung
der Erwärmungs- und Abkühlungskurve eine Gleichung für das Arbeitsverhältnis, d.h.
das Verhältnis von Arbeitszeit zur Ruhezeit, bei aussetzendem Betrieb in
Abhängigkeit von der Ueberlastung bezw. der sich einstellenden Endtemperatur
abgeleitet, die zu einem Diagramm für den aussetzenden Betrieb führt. Aus dem
Diagramm, dem die Messung der Erwärmungskurve einer Maschinentype bei normaler
Dauerlast zugrunde liegt, ist bei gegebener Ueberlastung das zugehörige
Arbeitsverhältnis oder bei gegebenem Arbeitsverhältnis die zugehörige Ueberlast für
jede beliebige Endtemperatur aus dem Schnittpunkt zweier Geraden zu entnehmen. Die
Verwendbarkeit des Diagramms ist an einem Hauptstrommotor, einem Asynchronmotor
und einem Transformator in luftgekühltem und gekapselten Zustand unter verschiedenen
Bedingungen gezeigt.
Textabbildung Bd. 323, S. 540
Fig. 43.Aussetzender Betrieb des gekapselten Transformators,
Oberspannung; Zeit in Stunden und Minuten.
Textabbildung Bd. 323, S. 540
Fig. 44.Aussetzender Betrieb des gekapselten Transformators,
Unterspannung; Zeit in Stunden und Minuten.
Zum Schluß verbleibt dem Verfasser die angenehme Pflicht, Herrn Geheimen
Regierungsrat Prof. Dr. W. Kohlrausch für das
Entgegenkommen, mit dem er die Mittel des Elektrotechnischen Instituts der Kgl.
technischen Hochschule zu Hannover bei Ausführung der vorliegenden Versuche zur
Verfügung stellte, und für seine wertvollen Anregungen bei Abfassung der Arbeit
seinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Ebenso möchte der Verfasser es nicht
versäumen, der Firma Brown & Boveri, Mannheim, die ihm in anerkennenswerter Weise
die Versuchsmaschine für Gleichstrom überließ, an dieser Stelle bestens zu
danken.