Titel: | VERSUCHSEINRICHTUNGEN ZUR PRÜFUNG VON LUFTSCHRAUBEN. |
Autor: | Paul Béjeuhr |
Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 517 |
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VERSUCHSEINRICHTUNGEN ZUR PRÜFUNG VON
LUFTSCHRAUBEN.
Von Paul Béjeuhr,
Berlin.
(Fortsetzung von S. 501 d. Bd.)
BEJEUHR: Versuchseinrichtungen zur Prüfung von
Luftschrauben.
Der Vickerssche Prüfstand für Luftpropeller besteht
aus einem sorgfältig ausbalancierten Stahlausleger, der drehbar auf der Spitze einer
gußeisernen Säule aufgehängt ist. Die einzelnen Aufhängungsstreben laufen nach einer
stählernen Konsole zusammen, an der ein Rohr aus gewalztem Stahl befestigt ist. Am
Oberende dieses Rohres befindet sich ein das Gesamtgewicht des beweglichen Teiles
tragendes Kugellager; vier Horizontalrollen, die in gußeisernen Bügeln am unteren
Ende des Stahlrohres laufen, dienen lediglich zur Führung.
Der Ausleger selbst besteht aus stählernen Winkelträgern; in seiner Mitte ist eine
gedeckte Beobachtungsstation angebracht, in der ein Motor nebst den
Registrierinstrumenten Aufstellung findet. Der Motor ist so dimensioniert, daß er
zur Prüfung von bis zu 200pferdigen Luftschrauben benutzt werden kann.
Am äußersten Ende des Auslegearmes (Fig. 18) 33 m von
seinem Mittelpunkt entfernt, befindet sich eine stählerne Plattform mit der Konsole
und dem Kegelgetriebe zum Antrieb des Propellers. Der Propeller wird durch den im
Beobachtungsraum stehenden Motor angetrieben; zur Kraftübertragung dient eine am
Ausleger entlanglaufende Stahlwelle. Der Betrieb des Rundlaufs geschieht hier also
nur durch den Propeller selbst. Das andere Ende des Auslegers läuft in einen
Ballastbehälter aus, der in 16 m Radialentfernung angebracht ist und den ganzen Bau
sorgfältig auszubalancieren gestattet.
Bei den Versuchen kann die Tourenzahl des Propellers zwischen 250 und mehr als 1000
i. d. Min. variiert werden; die Vorwärtsgeschwindigkeit durch die Luft wird
durch Widerstandsschirme (Bremsflächen) reguliert, so daß alle Bedingungen der
Praxis berücksichtigt und Geschwindigkeiten von 30 bis 112 km/Std. erreicht werden
können.
Der Schub wird ähnlich wie oben beschrieben durch geringe achsiale Verschiebung der
Propellerwelle mittels Winkelhebelübertragung aufgezeichnet; die eingeleitete Arbeit
durch Messung des Elektromotors. Das Vorgelege ist umsteuerbar, so daß sich die
Leistungsfähigkeit von Luftschrauben auch für die Rückwärtsfahrt bestimmen läßt.
Der Prüfstand ist so eingerichtet, daß man an der vor dem Propeller liegenden
Plattform eine Gondel zu befestigen vermag, so daß die hiermit erzielten Ergebnisse
ganz die gleichen wie auf einem Luftschiff mit einem Propeller am Hinterende der
Gondel sind. Hierbei kann der Propeller in genau entsprechender Lage wie auf dem
Luftschiff selbst angebracht werden.
Textabbildung Bd. 327, S. 517
Fig. 18. Prüfstand für Luftschrauben von Vickers.
Aber auch diese Versuche sind keineswegs einwandsfrei, denn bei allen diesen
Vorrichtungen muß der Uebelstand mit in den Kauf genommen werden, daß die auf die
Propeller und ihre Umgebung einwirkende Luft den Einflüssen der Zentrifugalkraft
unterworfen ist, so daß die sich hieraus ergebenden Unklarheiten noch durch
besondere Nebenversuche herausgeschafft werden müssen. Dieser Uebelstand veranlaßte
schon die Siemens-Schuckertwerke, einen fahrbaren
Prüfstand anzulegen, bei welchem mittels elektrischer Lokomotive die zu prüfenden Schrauben
während ihrer Vorwärtsbewegung nach Leistung und Schub geprüft werden. Die Prüfung
geschah mittels eines auf einem Kreisgleis laufenden Wagens, wobei Propeller und
Wagen für sich durch Elektromotoren angetrieben wurden, während die Messungen für
die Leistung elektrisch, für den Schub hydraulisch vor sich gingen.
Die Einrichtung eines großen Kreisgleises sowie die Meßvorrichtungen bedingen die
Vor- und Nachteile dieser Messungen: Zunächst ist der große Vorteil in Rechnung zu
ziehen, daß die Messungen unabhängig von der herrschenden Windrichtung stattfinden
können, sofern nur darauf geachtet wird, daß eine Messung wirklich über einen vollen
Kreisumfang sich erstreckt. Die geringe Beeinflussung der Messung dadurch, daß die
Luft sich noch von der vorherigen Messung in Bewegung befindet, kann bei dem großen
Durchmesser des Gleises ohne weiteres vernachlässigt werden. Auch der
verschiedenartige Einfluß der Propellerflügel, die infolge der stetigen
Achsenverlagerung auf dem Kreisbogen einmal auf der Innenseite, dann wieder auf der
Außenseite des Kreisbogens arbeiten, ist nur von untergeordnetem Range. Anders
ist es mit der Messung selbst bestellt. Die elektrische Messung der Leistung aus dem
Stromverbrauch des Elektromotors, so verlockend sie auf den ersten Blick erscheint,
ist doch recht ungenau. Die für die Uebertragung nötigen Zahnradgetriebe,
Cardangelenke usw., die naturgemäß ebenso wie die Kraftwelle nach der Höchstleistung
dimensioniert werden müssen, bringen große und unkontrollierbare Arbeitsverluste mit
sich, die außerdem noch erheblichen Schwankungen unterworfen sind. Es ist außerdem
zu beachten, daß die elektrischen und mechanischen Leergangswiderstände bei vielen
Schrauben wesentlich größer ausfallen werden als die notwendige Antriebsleistung, so
daß der Elektromotor nur mit wenigen Bruchteilen seiner Höchstleistung beansprucht
wird und der Wirkungsgrad desselben dann natürlich außerordentlich schwankt. Diese
Fehler lassen sich zwar in gewissen Grenzen durch empirische Eichung eliminieren,
aber niemals völlig.
Textabbildung Bd. 327, S. 518
Fig. 19. Propeller-Prüfwagen auf der Ha mit 5 m Durchmesser
Ruthenberg-Luftschraube.
So kam man denn immer wieder auf die von Ferber bereits
durchgeführten Fahrversuche zurück, die bei geeignetem Ausbau tatsächlich als die
besten erschienen. Es stellten sich einer großzügigen Ausführung nur die erheblichen Kosten
entgegen; aber auch dieser Punkt wurde überwunden, als durch die finanzielle
Unterstützung seitens der Ausstellungsleitung der Ersten
Internationalen Luftschiffahrt-Ausstellung Frankfurt a. M. 1909 – der IIa –
auf Anraten ihrer wissenschaftlichen Kommission unter Leitung des Professors Dr. Wachsmuth ein besonderer Luftschraubenwettbewerb ins
Leben gerufen werden sollte. Nunmehr war der geeignete Zeitpunkt gekommen, die
Errichtung einer modernen Anforderungen genügenden Schraubenprüfvorrichtung in die
Wege zu leiten und Professor Dr. Prandtl, der als Leiter
der aerodynamischen Versuchsanstalt in Göttingen bereits große Erfahrungen auf dem
Gebiete luftfahrttechnischer Untersuchungen gesammelt hatte, wurde mit der
Ausarbeitung der Entwürfe betraut, während die konstruktive Durchführung dem
Verfasser – seinem derzeitigen Assistenten – übertragen wurde. Als Bedingungen für
den Entwurf wurde Folgendes aufgestellt:
1. Der Meßbereich der Propeller in Dimension, Umdrehungszahl und Drehrichtung soll
tunlichst groß sein.
2. Die Propeller sollen nach Möglichkeit unter Verhältnissen geprüft werden, die
denen ihrer späteren Arbeit im Luftfahrzeug ähnlich sind.
3. Die Prüfungen sollen (wenigstens teilweise) auf dem Ausstellungsgelände vor sich
gehen.
4. Die Anlage muß durch wenige Aenderungen in eine ortsfeste Prüfeinrichtung
umzuwandeln sein.
Textabbildung Bd. 327, S. 519
Fig. 20. Propellergetriebe; Oberes Gehäuse (rechts oben Anschlußflansch für
die Luftschrauben).
Punkt 1 wurde durch Rundfragen bei den größeren am Luftfahrzeugbau beteiligten Firmen
und mit Rücksicht auf bisher übliche Ausführungsarten dahin erledigt, daß als
größter Propellerdurchmesser 5 m der Einrichtung zugrunde gelegt werden sollte,
während die Propellerwelle in jeder Drehrichtung zwischen 200 und 1200
Minutenumdrehungen noch mindestens 60 PS abgeben mußte. Auf die gleichzeitige
Erprobung zweier gegenläufiger Schrauben hintereinander (wie sie z.B. in der
Geschäftsstelle für Flugtechnik in Lindenberg von Dr.-Ing. Bendemann ortsfest durchgeführt wird) wurde Verzicht geleistet.
Begingung 3 war wohl für die Durchführung des Entwurfs die bestimmendste und
schwerwiegendste. Es mußte das erste Projekt fallen gelassen werden, die Versuche
mittels eines Wasserfahrzeuges oder Gleitbootes vorzunehmen, wie es bereits von der
Zeppelin-Gesellschaft und dem Luftschifferbataillon erfolgreich versucht wurde und wie es Major
Professor von Parseval anzuwenden gedachte. Die letzten
Erfolge der Franzosen im Bau von Stufengleitbooten mit ihren hohen Geschwindigkeiten
ließen gerade von dieser Ausführung viel erhoffen: bei ruhigem, strömungslosem
Wasser geringe Reibung, selbst bei den größten Geschwindigkeiten ungefährdetes
Fahren und endlich die Möglichkeit (richtige Dimensionierung des Wassers nach allen
Richtungen vorausgesetzt) durch passende Wahl des Ausgangspunktes stets gegen den
Wind zu fahren, wodurch eine große Gleichartigkeit des Luftwiderstandes sich ergeben
würde. Allerdings ist einer späteren Umbaumöglichkeit der heutigen Anlage doch schon
gleich Rechnung getragen, indem der ganze Oberbau als ein starres Ganzes ausgeführt
wurde, das sich jederzeit in geeigneter Weise mit einem Bootskörper verbinden läßt;
jedoch wurde auch beim letzten Umbau wieder ein Wagen vorgezogen.
Die zu erwartenden Fahrgeschwindigkeiten erforderten folgerecht eine Gleisführung und
diese wieder eine ganz bestimmte Fahrrichtung. Dadurch ergab sich die erste
Schwierigkeit – die wechselnde Windrichtung und ihr Einfluß auf die
Prüfungsergebnisse. Diese Schwierigkeit ließ sich zum Teil dadurch überwinden, daß
zur Fahrt ein Gleis in der Hauptwindrichtung benutzt wurde, und daß offizielle
Prüfungen nur bei 20 v. H. Seitenwind, die aus einer Skala der am Wagen befestigten
Windfahne zu ersehen waren, vorgenommen wurden.
Textabbildung Bd. 327, S. 519
Fig. 21. Propellergetriebe; Unteres Gehäuse (großes Zahnrad im Eingriff
gezeichnet, punktierte Lage gilt für die mittlere Uebersetzung).
Weiter war die für den Antrieb erforderliche Kraftquelle ein Punkt umfangreichster
Erwägungen. Es lag nahe, das Fahrzeug elektrisch zu betreiben und auch die Messungen
in dieser relativ einfachen Form vorzunehmen; Stromzuführung durch Oberleitung
verbot sich durch die große lichte Höhe von nahezu 6½ m und die dadurch erwachsenden Kosten von
selbst; Schleifdrähte seitlich (bei gleichzeitiger Benutzung des Schienenstranges
als Rückleitung) durften ohne kostspielige Schutzvorrichtungen für Personal und
Publikum auf keine behördliche Genehmigung rechnen und eine Unterleitung in der
bekannten Straßenbahnausführung wäre ebenfalls an den großen Kosten gescheitert.
Hierzu kam noch, daß ein elektrischer Betrieb sofort eine erhebliche Mehrbelastung
des Wagens nach sich zog, was einem anderen erstrebenswerten Grundprinzip
widersprach. So wurde denn als Antrieb ein Benzinmotor vorgesehen, wodurch eine
beliebige Verpflanzung der Anlage erreicht wurde.
Die Erfüllung von Punkt 2 ließ es zweckmäßig erscheinen, wenn der Wagen in der
Frontansicht eine tunlichst geringe Fläche bietet, jedenfalls aber stets eine gute
Führung der Luft ohne Anlaß zur Wirbelbildung gewährleistet (Fig. 19 bis 22). Die
Befolgung dieser Grundregel führte bei den Getrieben zu den bojenförmigen
Einkapselungen, weil hier – in der Nähe der Schraube – eine gute Luftführung
besonders notwendig erschien. Da die Grenzen für die Dimensionen der zu prüfenden
Schrauben im Interesse der Brauchbarkeit der Anlage sehr weit gesteckt waren, mußte
ein leichter Lauf des Wagens unbedingt angestrebt werden, eine Eigenschaft, die
wieder zurückwirkte auf die Erreichung möglichst kleiner Gewichte.
Textabbildung Bd. 327, S. 520
Fig. 22.
A = Schalenkreuz-Anemometer; B =
Windfahne; C = Tisch für Frequenzmesser, Tachometer, Manometer; D = Motor und
Kühler; E = Reibungskupplung; F = Getriebe für den direkten Rückwärtsgang des
Wagens; G = Klauenkupplung für den Propeller; H = Fester Kegeltrieb unten; I =
Cardanwelle; K = Oberes bewegliches Kegelgetriebe; L = besonderes, bewegliches,
drittes Lager für große Propeller: M1 = Meßzylinder für den Schub; M2 = desgl.
für das Drehmoment des Propellers. Im Seitenriß bedeuten die Pfeile die
Drehrichtung des Propellers und die durch denselben erzeugte Reaktion seines
Drehmomentes.
Der Bestimmung 4 ließ sich in einfacher Weise dadurch genügen, daß der sehr
standsicher gebaute Wagen an den Rädern durch passende Holzkeile festgeklotzt
wurde.
Der ursprüngliche Gedanke an ein Stirnräder-Wechselgetriebe (wie im Automobilbau
üblich) wurde fallen gelassen, weil bei den großen Kräften und Umdrehungszahlen eine
zu große Abnutzung und zu viel Geräusch zu befürchten war und weil ferner das
Wechseln der Tourenzahl über gewisse Grenzen hinaus bei demselben Propeller kaum in
Frage kam. Der Berechnung zugrunde gelegt wurde ein Maximal-Propellerschub von 300
kg und ein größterforderliches Drehmoment von 300 mkg an der Propellerwelle. Die in
verschiedenen Ebenen gelagerten Motor- und Propellerwellen führten folgerecht zu
zwei Kegeltrieben mit einer senkrechten Achse. Bei 1800 Motortouren ergeben sich
dann entsprechend den Uebersetzungen 5/40, 9/40, 15/40, 27/40: 225, 405, 675,
1215 Propellerumdrehungen. Weil sich aber die festgesetzten Geschwindigkeitsgrenzen
nur bei einer Abgabe von 60 PS verstehen, am Motor dagegen 100 PS bei 1800 Touren
zur Verfügung stehen, lassen sich durch Veränderung der Motortourenzahl innerhalb
einer Uebersetzung verhältnismäßig weite Variationen
einstellen.
Das obere Getriebe und seine Einzelteile dienen aber gleichzeitig einem weiteren
Zweck, der ihre Formgebung und Ausführung wesentlich gestaltete – sie sollen nämlich
die Messung zweier für die Bewertung der Schrauben wichtigen Größen ermöglichen: des
Propellerschubes und des zu seinem Betriebe notwendigen Drehmomentes. Am besten wird
sich dies auf der schematischen Zeichnung (Fig. 22)
erklären lassen. Auf dem mit dem Rahmen festgefügten, trapezförmigen Bock befindet
sich ein bewegliches Parallelogramm, das die Propellerwelle trägt. Uebt nun die
Schraube einen Druck aus, so hat das Parallelogramm das Bestreben, nach vorn
umzukippen, woran es aber durch einen Winkelhebel nebst Druckstange gehindert wird,
so daß zwischen dem Druck in dieser Stange und dem Propellerschub ein bestimmtes
Verhältnis besteht. Das zur Verhinderung einer Seitenbewegung mit dreieckigem
Querschnitt ausgeführte Parallelogramm trägt nun auf der Propellerwelle das ganze
obere Gehäuse, die senkrechte Welle mit ihren zwei Cardangelenken erlaubt immerhin
ein bedeutendes Pendeln dieses Gehäuses. Wird nun der Propeller angetrieben, so hält
die Reaktion seines Drehmomentes sein Antriebskegelrad zurück und veranlaßt das
Gegenrad der senkrechten Welle, sich auf ihm abzurollen. Bei diesem Abrollen nimmt
nun das im Gehäuse festgelagerte Rad dieses mit, bringt es also zum Ausschlagen, bis
wieder eine Druckstange dieser Reaktion das Gleichgewicht hält. Durch diese
verhältnismäßig einfachen Vorrichtungen können die beiden Werte: Schub und
Drehmoment des Propellers direkt an der Antriebswelle abgenommen werden.
Um die Versuche gefahrlos für die Umgebung vornehmen zu können, sollten die Propeller
einer Schleuderprobe unterworfen werden, bei der die zulässige Tourenzahl um 20 v. H.
überschritten werden sollte. Zu diesem Zweck und um den Wagenmotor u.s.f. verwenden
zu können, wurde ein besonderer Schleuderkasten gebaut, in welchen der betreffende
Propeller eingefahren wurde. Durch kräftige Bohlen und eine ½ m dicke Sandschicht
wurde ein allseitig geschlossener Raum geschaffen, der etwa abfliegende Flügel
schadlos aufnehmen konnte und die Arbeit leicht vernichtete. Diese Einrichtung hat
sich nicht vollständig bewährt, der starke Schleuderkasten schützte beim
Auseinanderfliegen das Personal und die Umgebung zwar absolut, aber Schrauben, die
die Schleuderprobe mit Erfolg bestanden hatten, rissen zuweilen in der Fahrt
auseinander, und zwar lag der Grund darin, daß die Erhöhung der Tourenzahl mit dem
gleichen Motor nur durch völlige Einkapselung des Propellers möglich wurde,
d.h. daß derselbe nur durch Zentrifugalkräfte, nicht aber durch gleichzeitige
Schubkräfte beansprucht wurde. Für die Prüfung in der
Fahrt muß aber in Anbetracht der Sicherheit des Personals gute statische
und dynamische Ausbalanzierung, sowie genügende Zuverlässigkeit gegen
Auseinanderreißen unbedingt gefordert werden. Es würde
sich daher empfehlen, auf einem einfachen Bock mittels Riemenantrieb durch starken
Motor den Propeller unter angenäherter Kontrolle des Schubes mit vielleicht 15 bis
20 v. H. Ueberlastung anzutreiben. Drei bis vier in Abständen von je 100 mm
voneinander angebrachte Schutzringe von grobmaschigem Drahtnetz, weich aufgehängt,
bieten einen hervorragenden und billigen Schutz beim Zerreißen.
(Fortsetzung folgt.)