Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 280, Jahrgang 1891, Miszellen, S. 144 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Papier zum Einwickeln von Silbergegenständen.
Tm Jahrgang 1888 S. 1196 der Papier-Zeitung wird
erwähnt, dass man in Amerika zum Einwickeln von Silberwaren Zinkpapier verwendet.
Das ist Papier, welches entweder bei der Fabrikation mit Zinkpulverbeimengung
versehen, oder in Bogen mit Kleister bestrichen und mit Zinkpulver bestreut wird.
Solches Papier wird auch in Deutschland erzeugt und verwendet, und zwar angeblich
auf 2 Gew.-Th. trockener Papiermasse 1 Gew.-Th. Zink.
Mehr als die Anwendung von Zinkpapier möchte sich die von Zinkweisspapier empfehlen,
welches in gleicher Weise wie das Zinkpapier hergestellt wird, mit dem alleinigen
Unterschiede, dass statt Zinkstaub Zinkweiss dem Papierstoffe beigemengt oder ihm
aufgestrichen wird. Das beste Schutzmittel aber bildet das Umhüllen der Silbersachen
mit dem für diesen Zweck schon längst in Vorschlag gebrachten und angewandten Blei-
bezieh. Bleiweisspapier, welches entweder durch Befestigen von Bleiweiss auf der
Oberfläche von Packpapier mittels Stärkekleisters oder noch besser dadurch bereitet
wird, dass man ungeleimtes Papier mit einer Lösung von Bleizucker in Wasser
befeuchtet, trocknen lässt, es darauf neuerdings mit einer Sodalösung in Wasser
befeuchtet – wobei sich auf und zwischen den Papierfasern essigsaures Natron und
kohlensaures Bleioxyd bilden – und nochmals trocknen lässt.
Das kohlensaure Bleioxyd besitzt in noch höherem Masse als das metallische Silber die
Eigenschaft, den Schwefelwasserstoff zu binden.
Wickelt man den silbernen zu schützenden Gegenstand in so präparirtes Papier derart
ein, dass alle Luft, die zu ihm dringt, zunächst die Papierhülle passiren muss, so
gibt die Luft auf dem Wege durch das Bleipapier ihren gesammten Schwefelwasserstoff
an das kohlensaure Blei ab und gelangt völlig von Schwefelwasserstoff frei zum
Silber.
Entsprechend, wenn auch weniger intensiv ist die Wirkung des Zinkweiss- und des
Zinkpapiers.
Da das Bleiweiss giftig ist, so muss bei der Verwendung des mit ihm bedeckten Papiers
und bei Benutzung der in letzteres eingewickelten Silbergeräthschaften Vorsicht
geübt werden. (Papier-Zeitung, 1890 S. 1935.)
Auftreten elektrischer Erscheinungen bei der Erzeugung fester
Kohlensäure.
G. Haussknecht beobachtete, dass sich beim
Ausströmenlassen von Kohlensäure aus den schmiedeeisernen Cylindern, in welchen die
flüssige Kohlensäure in den Handel gebracht wird, in Beutel von Segeltuch, zwecks
Herstellung fester Kohlensäure, diese Beutel von einem fahlen, grünlich violetten
Lichte erfüllt werden und durch die Poren des Segelleinens elektrische Funken von 10
bis 20 cm Länge hervorschiessen. Das Auftreten von Elektricität beobachtet man auch
überall da, wo Undichttigkeiten an den Compressionsmaschinen, Ventilen oder
Manometern vorhanden sind und Kohlensäure unter starkem Druck ausströmen kann. Haussknecht schreibt diese Elektricitätserregung
ähnlichen oder gleichen Ursachen zu wie der Dampfelektrisirmaschine von Armstrong.
Der Versuch gelingt nur bei Verwendung absolut luftfreier Kohlensäure und die
Lichterscheinungen im Timern des Beutels treten erst auf, wenn sich in demselben
eine Kruste fester Kohlensäure von 0,5 bis 1 cm gebildet hat. (Berliner Berichte, 1891 Bd. 24 S. 1031.)